Gewollt oder ungewollt, die Existenz von unzulässig viel Feuchtigkeit in den Konstruktionen eines Gebäudes lässt sich oft kaum vermeiden. Ob Baufeuchte während des Bauprozesses, ob undichte Regenrinnen, ob aufsteigende Feuchte, ob Unwetter oder ob falsch angeschlossene Waschmaschinen, glücklich sind Eigner und Nutzer eines Hauses hierüber nie. Während Initialschäden an Einrichtungsgegenständen durch direkten Kontakt mit Wasser nahezu unvermeidlich sind, kann und sollte man ein feuchtes Bauwerk schnell austrocknen. Für eine solche Bauwerkstrocknung stehen diverse Verfahren zur Verfügung, deren Auswahl sich meist an der Ursache des Feuchteschadens orientiert.
Entsprechend des letzten mir bekannten Bauschadensberichts der Bundesregierung betrugen alleine die Kosten zur Beseitigung von vermeidbaren Schäden an Gebäuden im Jahre 1992 6,7 Milliarden DM. Ein großer Teil davon musste zur Beseitigung von Feuchteschäden aufgebracht werden, also auch für Bauwerkstrockenlegungen. Hinzu kommen unvermeidbare Schäden, z.B. aufgrund von Naturereignissen wie Sturm oder Hochwasser. Eine Fortschreibung der genannten Zahl bis zum heutigen Tag wird sicherlich keine Reduktion der Kosten mit sich bringen.
Unzulässig viel Feuchtigkeit in den Konstruktionen eines Bauwerkes kann – wie eingangs schon erwähnt – viele Gründe haben. Auch die Stellen an Bauwerken, an denen Feuchteschäden gerne auftreten, strecken sich vom Keller über alle Bauteile der Außenwände bis zum Flachdach oder Steildach. Die prophylaktische Vermeidung von Feuchteschäden aufgrund der möglichen Kombinationen aus den beiden vorgenannten Bereichen scheint also illusorisch und käme dem perfekten Gebäude gleich. Bleibt uns also eigentlich nur noch die Möglichkeit, die Folgen von Feuchtigkeit zu beseitigen.
Doch wie kann man Gebäude effektiv und schnell trocknen, so dass Produktions- und Mietausfälle gering gehalten werden können und keine Folgeschäden wie z.B. Wachstum von Schimmelpilzen auftreten?
In erster Linie sei an dieser Stelle die Baufeuchte als Ursache für zu feuchte Konstruktionen genannt. Diese kann durch feucht eingebrachte Baustoffe wie Beton oder Estrich entstehen oder durch unzulänglich gegen Wind und Wetter geschützte Konstruktionen, deren Baumaterialien nass geworden sind. In beiden Fällen kann man die Feuchtigkeit durch den Einsatz von Heizbläsern oder Kondenstrocknern wieder aus dem Gebäude herausbekommen. Wichtig ist jedoch, dass das Problem rechtzeitig erkannt wird, die Feuchtigkeit nicht in organische Baustoffe wie Holz übergeht und diese schädigt. Will man als Privatmann einen dieser Bautrockner mieten, kann man das schon für recht kleines Geld tun – verglichen mit dem Schaden, der entstehen kann.
Die gleiche Vorgehensweise kann auch im einem weiteren häufig anzutreffenden Fall von übermäßiger Feuchte angewendet werden. Sind Kellerwände feucht, kann das verschiedene Ursachen wie beispielsweise aufsteigende Feuchte oder undichte Wände haben. Zur Beseitigung dieser Ursachen müssen die Wände bzw. Bodenplatten und Fundamente zunächst gegen einen weiteren Eintritt von Feuchtigkeit abgedichtet werden. Danach kann man mit Bautrocknern die noch vorhandene Feuchtigkeit aus den Kellerkonstruktionen heraustrocknen. Alternativ kann man auch mit sogenannten Sanierputzen arbeiten, die Feuchte mit Hilfe von kapillarem Feuchtetransport aus den Baukonstruktion ziehen und zwischenspeichern. Elektroosmose in diesem Fall ein eher zweifelhaftes Mittel.
In weniger gravierenden Fällen oder wenn feuchte Stellen raumseits leicht zugänglich ist, können Raumheizer oder schlichte Ventilatoren für eine effektive (aber weniger effiziente) Bauwerkstrocknung verwendet werden. Natürlich besteht auch die Möglichkeit, diese nach Bedarf mit anderen Mitteln zu kombinieren. So kann man feuchte Dämmschichten unter schwimmendem Estrich beispielsweise durch das Einblasen von warmer Luft in Randbereichen der Bodenkonstruktion trocknen, wobei ein Kondenstrockner im Raum die von dort aufsteigende Luftfeuchte reduziert.
Nicht zu vergessen sind im Rahmen der Bauwerkstrocknung selbstverständlich Pumpen, Wassersauger und ähnliche Geräte. Obwohl diese nur anfänglich eingesetzt werden, um Feuchtigkeit in deren flüssiger Form aus Innenräumen zu beseitigen, leisten sie doch eine unverzichtbare Voraussetzung für die endgültige und nicht zuletzt schnelle Trocknung eines Bauwerkes.
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