Der Inhalt des Referentenentwurfs zur Energieeinsparverordnung (EnEV) 2012 beinhaltet viel Platz für Diskussionen in Insiderkreisen, wenn die Meldung der ‚taz‚ sich als richtig erweist. Demnach haben das BMVBS (Bauministerium) und das BMWi (Wirtschaftsministerium) jetzt einen Entwurf für die Überarbeitung der EnEV erarbeitet, den zur Zeit noch die verantwortlichen Ressorts feinpolieren sollen. Nur bei Neubauten sind demnach Verschärfungen in Bezug auf das Energiesparpotential geplant. Zu wenig, wenn man die für 2020 gesteckten energiepolitischen Ziele noch erreichen will, wie auch der Naturschutzbund Deutschland (NABU) in einer ersten Stellungnahme kritisiert.
Wie in der Bau-Praxis bereits berichtet, sollen die energetischen Anforderungen für neu gebaute Wohngebäude um 30% verglichen mit der EnEV 2009 angehoben werden. Dies soll vor allem durch zwei Maßnahmen gesichert werden: zum einen soll es in Neubauten nur noch Fenster mit Dreifachverglasung geben, zum anderen werden höhere Anforderungen an die Wärmedämmung von Kellerdecken gestellt.
So weit die guten Nachrichten für alle die, die eine ernstzunehmende Novelle der EnEV erwartet haben. Nun zu den schlechten.
Wer bei der Beheizung von Gebäuden auf regenerative Energiequellen zurückgreift, darf weniger Dämmung einbauen. Dies gilt für Brennwertheizungen, die mit Solaranlagen, Holzpellet-Kesseln oder Wärmepumpen kombiniert werden, sowie bei Einsatz von Fernwärme und Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Beispielsweise darf bei der recht beliebten kombinierten Nutzung von Brennwertkessel und Solarthermie die Dämmung künftig 30% dünner ausfallen.
Kurze Zwischenfrage: Wie lautet noch das Prinzip des Energiespardreiecks? Als Fundament sollte man zuerst Energie sparen, dann kann man erneuerbare Energien einsetzen und erst wenn nichts anderes mehr geht, dann kann man auf fossile Energien zurückgreifen. Die deutschen Bundesministerien würfeln dieses ansonsten nicht ganz unsinnige Dreieck also gehörig durcheinander. Anstatt man ein Gebäude erst einmal auf eine solide Spargrundlage stellt, kompensiert man lieber mit ein wenig Solar-Bio-Mischmasch. Fast wie beim Bio-Sprit – hier wurde auch nicht damit begonnen, die Autos sparsamer zu machen, stattdessen mischte man ein wenig Bio ins Benzin. Sehr wirksam!
Grünen-Chef Cem Özdemir warf der Regierung dementsprechend auch nicht unpassend vor, mit ihren Plänen ’systematisch die Axt an die selbstgesteckten Energieeffizienzziele‘ zu legen und aktiv gegen die Energiewende zu arbeiten.
Doch das ist noch nicht alles. Energetische Anforderungen bei der Sanierung von Altbauten sollen in der kommenden Novelle nicht geändert werden. Aber Moment mal! Die Sanierung von Altbauten macht mittlerweile ungefähr die Hälfte der gesamten Hochbautätigkeit der Bundesrepublik aus. Wie bitte will denn die Bundesregierung eine 30-prozentige Verschärfung der Anforderungen erreichen, wenn auf der anderen Hälfte der Baustellen (= Neubauten) lediglich Fenster und Kellerdecken verbessert werden müssen. Diese Rechnung würde ich gerne mal sehen.
Und noch einer: Bleibt bei Altbauten (immerhin) alles beim Alten, will Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU) die Schrauben bei Gewerbebauten lockern. Außenwände sollen hier mit einem Viertel weniger Wärmedämmung auskommen als bisher. Noch weiter werden sogar die Grenzwerte für Gebäude mit Glasfassaden gesenkt. Wieso? Weil die größten Parteispenden von Firmen und Organisationen kommen, die versuchen sich in solchen Glasbauten zu verstecken?
Da pfeife ich als Bundesbürger doch auf die beabsichtigten schärferen Kontrollen von Energieausweisen, wenn ich weiß, dass die technischen Möglichkeiten zur Einsparung von Energie in Altbauten und Gewerbebauten von den Politikern mit Füßen getreten werden. Vielen Dank, die Herren Volksvertreter!
Wie in der Bau-Praxis bereits berichtet, sollen die energetischen Anforderungen für neu gebaute Wohngebäude um 30% verglichen mit der EnEV 2009 angehoben werden. Dies soll vor allem durch zwei Maßnahmen gesichert werden: zum einen soll es in Neubauten nur noch Fenster mit Dreifachverglasung geben, zum anderen werden höhere Anforderungen an die Wärmedämmung von Kellerdecken gestellt.
So weit die guten Nachrichten für alle die, die eine ernstzunehmende Novelle der EnEV erwartet haben. Nun zu den schlechten.
Wer bei der Beheizung von Gebäuden auf regenerative Energiequellen zurückgreift, darf weniger Dämmung einbauen. Dies gilt für Brennwertheizungen, die mit Solaranlagen, Holzpellet-Kesseln oder Wärmepumpen kombiniert werden, sowie bei Einsatz von Fernwärme und Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Beispielsweise darf bei der recht beliebten kombinierten Nutzung von Brennwertkessel und Solarthermie die Dämmung künftig 30% dünner ausfallen.
Kurze Zwischenfrage: Wie lautet noch das Prinzip des Energiespardreiecks? Als Fundament sollte man zuerst Energie sparen, dann kann man erneuerbare Energien einsetzen und erst wenn nichts anderes mehr geht, dann kann man auf fossile Energien zurückgreifen. Die deutschen Bundesministerien würfeln dieses ansonsten nicht ganz unsinnige Dreieck also gehörig durcheinander. Anstatt man ein Gebäude erst einmal auf eine solide Spargrundlage stellt, kompensiert man lieber mit ein wenig Solar-Bio-Mischmasch. Fast wie beim Bio-Sprit – hier wurde auch nicht damit begonnen, die Autos sparsamer zu machen, stattdessen mischte man ein wenig Bio ins Benzin. Sehr wirksam!
Grünen-Chef Cem Özdemir warf der Regierung dementsprechend auch nicht unpassend vor, mit ihren Plänen ’systematisch die Axt an die selbstgesteckten Energieeffizienzziele‘ zu legen und aktiv gegen die Energiewende zu arbeiten.
Doch das ist noch nicht alles. Energetische Anforderungen bei der Sanierung von Altbauten sollen in der kommenden Novelle nicht geändert werden. Aber Moment mal! Die Sanierung von Altbauten macht mittlerweile ungefähr die Hälfte der gesamten Hochbautätigkeit der Bundesrepublik aus. Wie bitte will denn die Bundesregierung eine 30-prozentige Verschärfung der Anforderungen erreichen, wenn auf der anderen Hälfte der Baustellen (= Neubauten) lediglich Fenster und Kellerdecken verbessert werden müssen. Diese Rechnung würde ich gerne mal sehen.
Und noch einer: Bleibt bei Altbauten (immerhin) alles beim Alten, will Bundesbauminister Peter Ramsauer (CSU) die Schrauben bei Gewerbebauten lockern. Außenwände sollen hier mit einem Viertel weniger Wärmedämmung auskommen als bisher. Noch weiter werden sogar die Grenzwerte für Gebäude mit Glasfassaden gesenkt. Wieso? Weil die größten Parteispenden von Firmen und Organisationen kommen, die versuchen sich in solchen Glasbauten zu verstecken?
Da pfeife ich als Bundesbürger doch auf die beabsichtigten schärferen Kontrollen von Energieausweisen, wenn ich weiß, dass die technischen Möglichkeiten zur Einsparung von Energie in Altbauten und Gewerbebauten von den Politikern mit Füßen getreten werden. Vielen Dank, die Herren Volksvertreter!
Na da soll mal einer durchblicken 😉
Besser gesagt schon durchgeblickt reine Verars……. .
Schön gesagt, aber kommt es denn bei den richtigen Adressaten an?
Gelegentlich kommen zwar auch Referals aus Bundesministerien auf diese Seite, aber ob sich diese Lesergruppe von meinen Kommentaren was annimmt, möchte ich bezweifeln… leider.