Wer sich schon mal in Zeitungen oder im Internet nach einem Mietobjekt oder Wohneigentum umgesehen hat, wird ihnen schon häufig über den Weg gelaufen sein: den Phrasen, mit denen Immobilienmakler Kunden zu einer Unterschrift auf einem Kauf- oder Mietvertrag überzeugen wollen. Natürlich müssen die Angebotstexte kurz und prägnant sein, doch so manche Beschreibung kann leicht missverstanden werden. Dem Makler sei hier selbstverständlich kein Vorwurf gemacht, er will doch immer nur das Beste für seine Kunden. Im folgenden also das kleine Makler-ABC der Wohnungsanzeigen.
Für Handwerker
‚… andere können mit dieser Ruine nichts anfangen‘ könnte man in der Vollversion der Anzeige auch lesen. Das Objekt ist in hohem Grad sanierungsbedürftig oder gar ein hoffnungsloser Fall. Wird die Wohnung in der Anzeige hingegen als ‚renovierungsbedürftig‘ beschrieben, ist sie ’nur‘ in einem schlechten Zustand, weil seit vielen Jahren nicht renoviert wurde. Schönheitsreparaturen bleiben in diesem Fall dem neuen Mieter überlassen.
Schaffen Sie sich Ihre eigene Wohlfühloase
Dieses Angebot sollte man in der Tat wörtlich nehmen, denn was einem nach Betreten des Objektes erwartet, wird höchsten der Großmutter gefallen. Kleinkariertes Linoleum aus den 60ern auf dem Boden und ein dunkelbraun gekacheltes Bad versprühen den Charme längst vergangener Zeiten. Man darf/muss hier also selber zeigen, dass man Geschmack hat.
Gerade bei jungen Leuten beliebte Wohnlage
Was machen junge Leute? Genau: sie leben, sie feiern, sie machen die Nacht zum Tag. Wer da mithalten kann und auch gerne um halb 3 morgens von einer Kneipe zur nächsten stolpert, dem wird die Gegend gefallen. Zentraler kann man dann jedenfalls nicht mehr wohnen.
Viele Einkaufsmöglichkeiten vorhanden
Sollte dies die einzige Anmerkung in einer Anzeige zur Lage des Wohnobjektes sein, kann man davon ausgehen, dass es außer dem nahe gelegenen Supermarkt – bevorzugt Aldi oder Lidl… oder beide – sowie einer Pizzeria und eventuell einem Schuster/Schlüsseldienst wirklich nichts weiter zu erwähnen gibt. Einen Kindergarten, eine Schule oder den nächsten Arzt muss man dann schon auf einer Straßenkarte mit dem Maßstab 1:100.000 suchen.
Penthouse-Flair
Ein Penthouse liegt immer oben, ein Penthouse hat Stil, ein Penthosue bietet gute Aussicht, ein Penthouse ist teuer. Habe ich noch Eigenschaften vergessen? Ach ja, die Raumaufteilung in einem Penthouse ist katastrophal. Damit kann man also schon mal rechnen, bevor man das Objekt betritt.
Ungewöhnlich geschnitten
Wird ein Wohnobjekt so angepriesen, muss das nicht unbedingt bedeuten, dass hier ein Architekt so richtig gute Arbeit geleistet hat. Im Gegenteil. Es könnte auch bedeuten, dass man den Anzeigentext einer Dachgeschosswohnung liest, deren Dachschrägen so ungünstig verlaufen, dass man kaum Regale, Schränke oder andere Möbel aufstellen kann.
Für Sportliche
Wer sich Tag für Tag den Auf- und Abstieg zur 5. Etage (oder höher) ohne Aufzug zutraut, dem sei dieses Objekt ans kräftige Herz gelegt. Alle anderen sollten warten, bis sie die nächste erläuterte Phrase in einem Anzeigentext lesen.
Barrierefrei
Barrierefrei ist doch toll! Keine Treppen, über die man die schweren Sprudelkisten in die Wohnung schleppen muss. Und man kann bis ins hohe Alter dort wohnen bleiben. Der Nachteil: In solch eine Souterrainwohnung kann jeder Passant reinglotzen. Damit muss man dann wohl leben.
Offener Wohn/Küchenbereich
Im Klartext: Viel Platz für Wohnzimmer und Küche, mindestens die Hälfte der Wohnfläche. Ansonsten gibt es nur noch zwei kleine, verwinkelte Zimmer und ein Bad ohne Fenster.
Absolut ruhige Wohngegend
Ach, was wäre das schön – eine ruhige Lage, kein Autoverkehr, keine Industriebetriebe. Wer wünscht sich nicht? Doch halt! Was hat das Wort ‚absolut‘ in der Anzeige zu suchen. Soll das etwa bedeuten, dass man eine Immobilie mitten in der Pampa angeboten bekommt, die nächste Einkaufsmöglichkeit kilometerweit entfernt ist und es auch keinerlei Restaurants, Cafés oder sonstige Anzeichen von Zivilisation gibt?
Verkehrsgünstige Lage
Das ganze Gegenteil zur Phrase zuvor. Das Objekt der Begierde liegt an einer mindestens vierspurigen Durchgangsstraße. Wird auch noch ein Autobahnanschluss erwähnt, ist auch die Lärmbelästigung einer Autobahn inklusive. Wer ein ruhiges Zuhause in der Natur sucht, kann sich bei dieser Immobilie die Besichtigung sparen.
Toller Ausblick über die ganze Stadt
Mit ein wenig Glück verbirgt sich hinter einer solchen Beschreibung eine Dachgeschosswohnung in einem Jugendstilaltbau irgendwo in der Nähe der Innenstadt. Mit ein wenig Pech kann es sich aber auch um eine Wohnung im obersten Stockwerk einer Plattenbausiedlung in einem höher gelegenen Vorort handeln. Man sollte also bei Interesse lieber unverbindlich nachfragen, wo die Wohnung denn liegt.
Erster Monat mietfrei
Wenn einem von einem Fremden etwas geschenkt wird, muss mehr dahinter stecken. Auch im Fall von Immobilienangeboten liegt diese Vermutung nahe. Gerade in Großstädten wie Berlin oder München sind interessante Immobilien immer noch begehrt, und es sollte von Seiten des Maklers keine Notwendigkeit bestehen, etwas zu verschenken. Wird dem Mieter also versprochen, dass er einen Monat umsonst wohnen kann, lässt das nur einen Schluss zu: hier würde sonst niemand freiwillig einziehen.
Für Handwerker
‚… andere können mit dieser Ruine nichts anfangen‘ könnte man in der Vollversion der Anzeige auch lesen. Das Objekt ist in hohem Grad sanierungsbedürftig oder gar ein hoffnungsloser Fall. Wird die Wohnung in der Anzeige hingegen als ‚renovierungsbedürftig‘ beschrieben, ist sie ’nur‘ in einem schlechten Zustand, weil seit vielen Jahren nicht renoviert wurde. Schönheitsreparaturen bleiben in diesem Fall dem neuen Mieter überlassen.
Schaffen Sie sich Ihre eigene Wohlfühloase
Dieses Angebot sollte man in der Tat wörtlich nehmen, denn was einem nach Betreten des Objektes erwartet, wird höchsten der Großmutter gefallen. Kleinkariertes Linoleum aus den 60ern auf dem Boden und ein dunkelbraun gekacheltes Bad versprühen den Charme längst vergangener Zeiten. Man darf/muss hier also selber zeigen, dass man Geschmack hat.
Gerade bei jungen Leuten beliebte Wohnlage
Was machen junge Leute? Genau: sie leben, sie feiern, sie machen die Nacht zum Tag. Wer da mithalten kann und auch gerne um halb 3 morgens von einer Kneipe zur nächsten stolpert, dem wird die Gegend gefallen. Zentraler kann man dann jedenfalls nicht mehr wohnen.
Viele Einkaufsmöglichkeiten vorhanden
Sollte dies die einzige Anmerkung in einer Anzeige zur Lage des Wohnobjektes sein, kann man davon ausgehen, dass es außer dem nahe gelegenen Supermarkt – bevorzugt Aldi oder Lidl… oder beide – sowie einer Pizzeria und eventuell einem Schuster/Schlüsseldienst wirklich nichts weiter zu erwähnen gibt. Einen Kindergarten, eine Schule oder den nächsten Arzt muss man dann schon auf einer Straßenkarte mit dem Maßstab 1:100.000 suchen.
Penthouse-Flair
Ein Penthouse liegt immer oben, ein Penthouse hat Stil, ein Penthosue bietet gute Aussicht, ein Penthouse ist teuer. Habe ich noch Eigenschaften vergessen? Ach ja, die Raumaufteilung in einem Penthouse ist katastrophal. Damit kann man also schon mal rechnen, bevor man das Objekt betritt.
Ungewöhnlich geschnitten
Wird ein Wohnobjekt so angepriesen, muss das nicht unbedingt bedeuten, dass hier ein Architekt so richtig gute Arbeit geleistet hat. Im Gegenteil. Es könnte auch bedeuten, dass man den Anzeigentext einer Dachgeschosswohnung liest, deren Dachschrägen so ungünstig verlaufen, dass man kaum Regale, Schränke oder andere Möbel aufstellen kann.
Für Sportliche
Wer sich Tag für Tag den Auf- und Abstieg zur 5. Etage (oder höher) ohne Aufzug zutraut, dem sei dieses Objekt ans kräftige Herz gelegt. Alle anderen sollten warten, bis sie die nächste erläuterte Phrase in einem Anzeigentext lesen.
Barrierefrei
Barrierefrei ist doch toll! Keine Treppen, über die man die schweren Sprudelkisten in die Wohnung schleppen muss. Und man kann bis ins hohe Alter dort wohnen bleiben. Der Nachteil: In solch eine Souterrainwohnung kann jeder Passant reinglotzen. Damit muss man dann wohl leben.
Offener Wohn/Küchenbereich
Im Klartext: Viel Platz für Wohnzimmer und Küche, mindestens die Hälfte der Wohnfläche. Ansonsten gibt es nur noch zwei kleine, verwinkelte Zimmer und ein Bad ohne Fenster.
Absolut ruhige Wohngegend
Ach, was wäre das schön – eine ruhige Lage, kein Autoverkehr, keine Industriebetriebe. Wer wünscht sich nicht? Doch halt! Was hat das Wort ‚absolut‘ in der Anzeige zu suchen. Soll das etwa bedeuten, dass man eine Immobilie mitten in der Pampa angeboten bekommt, die nächste Einkaufsmöglichkeit kilometerweit entfernt ist und es auch keinerlei Restaurants, Cafés oder sonstige Anzeichen von Zivilisation gibt?
Verkehrsgünstige Lage
Das ganze Gegenteil zur Phrase zuvor. Das Objekt der Begierde liegt an einer mindestens vierspurigen Durchgangsstraße. Wird auch noch ein Autobahnanschluss erwähnt, ist auch die Lärmbelästigung einer Autobahn inklusive. Wer ein ruhiges Zuhause in der Natur sucht, kann sich bei dieser Immobilie die Besichtigung sparen.
Toller Ausblick über die ganze Stadt
Mit ein wenig Glück verbirgt sich hinter einer solchen Beschreibung eine Dachgeschosswohnung in einem Jugendstilaltbau irgendwo in der Nähe der Innenstadt. Mit ein wenig Pech kann es sich aber auch um eine Wohnung im obersten Stockwerk einer Plattenbausiedlung in einem höher gelegenen Vorort handeln. Man sollte also bei Interesse lieber unverbindlich nachfragen, wo die Wohnung denn liegt.
Erster Monat mietfrei
Wenn einem von einem Fremden etwas geschenkt wird, muss mehr dahinter stecken. Auch im Fall von Immobilienangeboten liegt diese Vermutung nahe. Gerade in Großstädten wie Berlin oder München sind interessante Immobilien immer noch begehrt, und es sollte von Seiten des Maklers keine Notwendigkeit bestehen, etwas zu verschenken. Wird dem Mieter also versprochen, dass er einen Monat umsonst wohnen kann, lässt das nur einen Schluss zu: hier würde sonst niemand freiwillig einziehen.
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