Baumwollefasern stammen von Malvengewächsen, die fast ausschließlich in tropischem oder subtropischem Klima wachsen. Die langfaserige Baumwolle, die in Deutschland verarbeitet wird, stammt vornehmlich aus Ägypten, China, Pakistan, Indien, Russland oder den USA. Der Anbau von Baumwolle führt in einigen Gegenden zu ökologischen Problemen, wenn aus Gründen der Wirtschaftlichkeit der Anbau von Baumwolle in viel Grundwasser verbrauchenden Monokulturen erfolgt und zum Schutz der Pflanze in hohem Maße Pestizide eingesetzt werden.
Baumwolle ist bei Kleidung seit Jahrtausenden ein guter Schutz vor Kälte und Witterung. Ein großer Teil der für Dämmstoffe verwendeten Materiales ist dann auch Restbaumwolle, die in der Textilindustrie nicht verwendet werden kann. In der Produktion von Baumwolledämmstoffen werden gesundheitlich umstrittene Borsalze eingesetzt, um der Baumwolle einen gewissen Brandwiderstand zu verleihen. Baumwolle ist als Dämmstoff häufig als Matte, Vlies oder als Stopfwolle erhältlich. Anwendungsgebiete sind u.a. zwischen und unter Sparren, in Holzständern, zwischen Lagerhölzern, gegen Trittschall, als Stopfdämmung oder Akustikdämmung. Verarbeitung und Einbau vom Matten und Vliesen sind relativ unproblematisch. Durch die Elastizität der Fasern lassen Baumwollmatten sich gut zwischen tragende Hölzer einklemmen. Baumwollfasern können bis zu 20% ihres Eigenwichtes an Wasser aufnehmen, ohne sich nass anzufühlen. Dennoch sollte Baumwolle keiner permanenten Nässe ausgesetzt werden, um Fäulnis und Schimmelpilzbildung zu vermeiden. Ein hoher Zellulosegehalt macht den natürlichen Dämmstoff auch relativ uninteressant für Insekten.
Baumwolle kann sowohl in Form von Einblaswolle als auch von Matten bei schadensfreiem und unverschmutztem Rückbau an anderer Stelle wiederverwendet werden. Naturbelassener und unbehandelter Dämmstoff kann problemlos kompostiert werden, wobei zum Schutz des Grundwassers jedoch Produkte abgelehnt werden sollten, die Borsalze enthalten.
Schreib als Erster einen Kommentar