Kokosfasern kommen von den Früchte der Kokospalme und werden daher meist aus Indien oder Indonesien importiert. Dennoch werden Kokosfasern seit etwa 100 Jahren als Baustoff im Bauwesen verwendet. Zur Herstellung eines Kubikmeters Dämmstoff sind die Fasern von etwa 1000 Nüssen notwendig. Die unverrottbaren Kokosfasern werden vom Fruchtfleisch der Kokosnuss getrennt, luftgetrocknet und zu dünnen Vliesen kardiert oder zu Matten vernadelt. Als Bindemittel kommen Bitumen, Kunststoffdispersion oder Latex zum Einsatz, wodurch die Fasern gleichzeitig hydrophobiert werden. Als Brandschutzmittel werden Ammoniumsulfat oder Borsalz verwendet. Die Anwendungsmöglichkeiten sind vielfältig: zwischen Sparren, als Kerndämmung, in leichten Trennwänden, unter schwimmendem Estrich, gegen Trittschall oder als Stopfdämmung in Hohlräumen. Die Verarbeitung der festen, aber elastischen Fasern kann mit einer Stichsäge oder bei geringeren Dicken mit einem Dämmstoffmesser erfolgen. Dämmstoffe aus Kokosfaser sind konturstabil, diffusionsoffen sowie alterungs- und ungezieferbeständig. Die gegenüber Witterung und Feuchte unempfindlichen Kokosfasern sind als Alternativdämmung fast überall dort einsetzbar, wo sonst nur künstlich hergestellte Dämmstoffe zum Einsatz kommen.
Kokosfasern sind als gesundheitlich unbedenklich und physiologisch als einwandfrei einzustufen. Sie können jedoch bei einem Einsatz in Innenbereichen einen leichten Eigengeruch entwickeln. Der Rückbau und die Wiederverwendung von sauberem Dämmstoffen aus Kokosfaser ist grundsätzlich möglich. Zerkleinerte Kokosfasern beschädigter Kokosfasermatten können auch als Bodenauflockerung verwertet werden.
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