Kork entsteht als dicke Bastschicht der Korkeiche unter deren Borke, um den Baum vor der Sonne des Mittelmeeres und vor Wasserverlust zu schützen. Da Korkeichen mehrere Jahre zwischen den „Ernten“ wachsen müssen, ist Kork nur begrenzt vorhanden und der Einsatz als Dämmstoff nur begrenzt ökologisch sinnvoll. Dennoch werden Dämmstoffe aus Kork schon seit Jahrhunderten u.a. als Blähkork oder Backkork genutzt. Zur Herstellung von Blähkork wird Korkschrot unter Wasserdampf auf das Mehrfache seiner ursprünglichen Größe aufgebläht. Wird Korkschrot unter dem Einfluss von überhitztem Wasserdampf in Formen zu Platten gepresst, verklebt es durch das korkeigene Harz Suberin. Solche Backkorkplatten werden aber auch künstlich durch Formaldehydharze oder Bitumen gebunden.
Korkplatten oder -schrot können als Dämmstoff universell im Steil- oder Flachdach, als Kerndämmung, in hinterlüfteten Fassaden, unter schwimmenden Estrichen, in Hohlräumen oder als Zuschlag für Lehmbaustoffe eingesetzt werden. Verarbeitung und Einbau sind relativ unkompliziert. Kork ist alterungsbeständig, bietet keinen Nährboden für Schädlinge und übersteht den Kontakt mit Säuren, Laugen oder Heißbitumen unbeschadet. Korkplatten sind relativ elastisch, diffusionsoffen, aber im Vergleich zu Faserdämmstoffen undurchlässig für Luft und Flüssigkeiten.
Bindemittel sowie Alkohole, Aldehyde und Essigsäure können im Brandfall freigesetzt werden. Bei zu heiß expandiertem Kork können gesundheitliche Belastungen durch das Ausgasen von polyzyklischem aromatischem Kohlenwasserstoff entstehen. Kork lässt sich je nach Ausbauzustand auf vielfältige Art wiederverwenden oder wiederverwerten. Unverschmutzter Kork kann wieder zu Korkschrot werden. Ebenso ist die Kompostierung von Kork möglich.
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