Der Charme alter Holzböden ist schon ein Besonderer. Das Gefühl sich auf etwas warmen zu bewegen, die Optik des Alters, manche mögen sogar das Knirschen der Dielen. Doch was ist, wenn man sich daran satt gesehen hat? Welche Möglichkeiten hat man, wenn man den Bodenbelag – aus welchen Gründen auch immer – wechseln möchte? Beanspruchbare Produkte wie Linoleum und Laminat sind hier sicher die ersten Alternativen auf einem sich bewegenden Untergrund wie einem Holzboden. Und obwohl Fliesen nicht in der Lage sind, Dimensionsänderungen von Holzuntergründen mitzumachen, ist auch ihr Einsatz möglich, wenn man gewisse konstruktive Aspekte beachtet.
Viele verbinden Fliesen auf knirschenden Holzböden mit gerissenen Fugen oder gar gebrochenen Fliesen. Sicherlich sind Fliesen als Bodenbelag auf Holzdielen nicht die optimale Wahl, aber sie sind eine interessante Alternative. Fliesen sind strapazierfähig, sie sind leicht rein zu halten und in verschiedenster Optik erhältlich. Wer meint, dass er den Charme seines Holzbodens unter dem neuen Bodenbelag vermissen wird, kann sogar auf Fliesen in täuschend echter Holzoptik zurückgreifen.
Für den Einsatz von Fliesen auf Holzdielen müssen jedoch ein paar grundlegende Voraussetzungen erfüllt sein. Zum einen dürfen die alten Holzdielen – eventuell in Kombination mit darauf verschraubten Holzplatten – bei Belastung nicht nachgeben. Als Daumenregel kann für normale Belastungen eine Gesamtdicke des Holzes unter dem Bodenbelag von mindestens 40 mm bei einem maximalen Abstand der Holzbalken von 70 cm als ausreichend angesehen werden. Zum anderen müssen sie fest mit der Holzbalkendecke verschraubt sein. Nageln reicht hier nicht.
Zudem sollten die alten Dielen eine gute Auflagefläche für den späteren Bodenbelag bzw. die Zwischenschichten bieten. Sind die Dielen geschüsselt oder sonstwie uneben, sollten sie vor der weiteren Arbeit abgeschliffen und danach gründlich gesäubert werden. Muss nach dem Abschleifen noch eine Ausgleichsschicht aufgebracht werden, sind die Fugen zwischen den Dielen mit Acryldichtstoff abzudichten und die Oberfläche ist mit einer versiegelnden Haftemulsion vorzubehandeln.
Sind diese Voraussetzungen erfüllt, kommt es für den weiteren Verlauf der Arbeiten auf die Höhe des Bodenbelages an, den man auf den alten Dielen aufbringen kann. Ist etwas mehr Platz für den Aufbau vorhanden, kann man mit Spanplatten oder besser Zementestrichplatten die günstigere Variante wählen. Ist die mögliche Aufbauhöhe begrenzt und sind die Holzdielen ausreichend biegesteif, kann man die teurere Variante mit Entkopplungsschicht einsetzen. Abgeraten wird vom direkten Verkleben der Fliesen auf einer reinen Ausgleichsschicht, solange der Fliesenleger sich nach gründlicher Bewertung des Holzbodens seiner Sache nicht zu 100% sicher ist.
Zwei wichtige Punkte sind in jedem Fall zu beachten. Erstens ist der Bodenaufbau von den Wänden aus konstruktiven und schallschutztechnischen Gründen zu entkoppeln und zweitens sind nur Komponenten zu verwenden, die vom Hersteller als Systemkomponenten vorgesehen sind. Wird letzterer Punkt nicht eingehalten, kann es speziell bei Aufbauten mit Entkopplungsschichten zu Schäden an den Fliesen aufgrund nicht abgestimmter Flexibilität der Mörtel- bzw. Klebeprodukte kommen.
Die restlichen Arbeiten laufen dann eigentlich nach Schema F ab. Die Fliesen werden vollflächig in das Bett aus Flexkleber gelegt und die Fugen eventuell mit Hilfe von Fugenkreuzen oder Fugenschnüren in der gewünschten Größe ausgebildet. Nach dem Trocknen des Klebers wird der Fugenmörtel gleichmäßig auf dem Fliesenbelag verteilt und anschließend schräg zum Fugenverlauf mit einem Gummiwischer eingeschlämmt. Wird der Fugenmörtel heller, ist er angezogen, und die verfugte Fläche kann mit einem feuchten Schwamm bzw. Schwammbrett gereinigt werden. Abschließend werden Anschlussfugen mit einem dauerelastischen Silikondichtstoff versiegelt.
Und wie immer gilt: ist man sich nicht sicher, fragt man besser den Fachmann seines Vertrauens.
Hallo!
Ich habe auch einmal den alten Bodenbelag gewechselt. Da mir Holzböden sehr viel gefallen, wollte ich die warme Atmosphäre, die dieser dem Raum gibt, bewahren und habe mich entschieden, Fliesen in Holzoptik zu bestellen. Die Firma war sehr hilfsbereit und die Experten haben sehr präzis die Fliesen verlegt. Ich bin nun mit dem Ergebnis sehr zufrieden und man merkt gar nicht, dass ein alter Holzboden sich unter den Fliesen befindet.
LG,
Ivana
Hallo
Die Fliesengröße und Dicke ist ausschlaggebend. Habe selbst ein Haus das nun 110 Jahre alt ist hatte auch gebrochene Fliesen obwohl wir einen schwimmenden Estricht aufgebracht hatten auf die Dielen. Der Estricht ist sehr teuer. Ich würde 22 mm dicke Spanplatten wasserfeste verlegen und darauf Bodenkacheln nicht größer als 15 x 15 cm dann ist die Gefahr ziemlich gering das die Kacheln brechen. Fliesenkleber für weiche Untergründe verwenden ebenfalls dauerelastischen Fugenspachtel sonst bröckelt der mit den Jahren heraus.