Schaumglas

Schaumglas wurde im 2. Weltkrieg von Pittsburgh Corning unter dem Markennamen „Foamglas“ entwickelt. Es besteht hauptsächlich aus den Rohstoffen, die auch zur Glasherstellung benötigt werden. Die Rohstoffe werden geschmolzen, gekühlt, zerpulvert und unter Zugabe von Kohlenstoffpulver in Formen eingebracht, die einen Ofen durchlaufen, in dem das zermahlene Rohglas durch Oxidation des Kohlenstoffes aufgeschäumt wird. Schaumglas besteht aus einer abgeschlossenen Zellstruktur mit dünnen Zellglaswänden. In den Zellen befindet sich Schwefelwasserstoff, durch den bei der Verarbeitung der Platten ein unangenehmer Schwefelgeruch entsteht.
Schaumglas gibt es in Plattenform, als Formteile oder Granulat und wird meist dort eingesetzt, wo Druckfestigkeit oder Wasserdichtigkeit gefragt sind: auf Dächern, in Fassaden, als Perimeterdämmung, unter Bodenplatten sowie auf Industrieböden und Parkdecks. Den Einbau sollte man aufgrund der speziellen Anwendungsgebiete jedoch besser Fachfirmen überlassen. Die Befestigung kann entweder in Trockenbauweise oder durch Verklebung mit Kaltkleber oder mit Heißbitumen erfolgen. Da Schaumglas sehr spröde ist, sollte es nur auf ebenen Untergründen aufgebracht werden. Es ist aber großflächig druckfest, wasser- und dampfdicht sowie beständig gegen Alterung, Feuchtigkeit, Fäulnis und Schädlinge. Dennoch wird es durch gefrierendes Wasser zerstört. Auch wird es von Laugen wie z. B. kalkhaltigem Wasser angegriffen.
Eine Wiederverwendung von nicht verklebten Dämmstoffplatten aus Schaumglas ist durchaus möglich. Leider wird Schaumglas in seiner Anwendung sehr häufig mit Bitumen o.ä. verklebt, so dass meist nur der Einsatz als Schotter im Straßenbau möglich ist.

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