Vertikalläufer gibt es, Horizontalläufer gibt es. Und keiner von beiden wird jemals an Olympischen Spielen teilnehmen dürfen. Warum nicht? Ganz einfach: diese beiden Begriffe bezeichnen Bautypen von Windrädern oder fachmännisch ausgedrückt ‚Windkraftanlagen‚. Damit sind also die weißen Dinger gemeint, deren drei Flügel sich auf den Felder und hohen Seen dieser Welt so fleißig im Wind drehen und unaufhörlich sauberen Strom produzieren. An die 200 Meter Bauhöhe und mehr als 100 Meter Rotordurchmesser sind hier nicht mehr selten. Doch für den Privatgebrauch geht es auch kleiner.
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Sieht man sie, weiß man sofort Bescheid. Auch als Laie. Bausünden sind im Stadtbild einfach zu erkennen, weil sie so subjektiv bewertet werden wie lila Punkte auf grüner Krawatte oder Senf in der Schwarzwälder Kirschtorte. Dabei sollte man es doch eigentlich eher wie Jean-Jacques Rousseau, dem Schweizer Philosophen, halten: „Der Geschmack ist allen Menschen natürlich, sie haben ihn aber nicht alle in gleichem Maße.“ Das gilt selbstverständlich auch für Architekten und andere Berufsgruppen, die Häuser entwerfen. Die schlimmsten schönsten 10 dieser Bausünden, stellen wir einmal vor.
Stellen Sie sich vor, dass Sie im Supermarkt einen Liter Milch gekauft haben. Zu Hause angekommen schütten Sie den Inhalt der Milchtüte in einen Messbecher und stellen fest, dass nur 950 Milliliter Milch in der Tüte sind. So ähnlich geht es tatsächlich auch zwei Dritteln aller Mieter in Deutschland – wenn diese denn die Größe ihrer Mietwohnung auch nachmessen würden. Denn in vielen Fällen stimmen die Angaben, die der Mietvertrag über die Größe der Wohnfläche enthält, nicht mit dem überein, was sich auch wirklich an Wohnfläche in den gemieteten 4 Wänden befindet. Doch die Berechnung der Wohnfläche ist nicht ganz so einfach wie das Messen vom Inhalt einer Milchtüte und Mieter messen die Wohnfläche viel zu selten nach.
Wohnst du noch, oder fliegst du schon? Nach dieser frei interpretierten Weisheit des Möbelgiganten IKEA könnte man auch die folgende Entwicklung auf dem Wohnungssektor hinterfragen: den LoftCube. Im LoftCube könnte man sich fühlen wie Karlsson vom Dach – um bei beschreibenden Möglichkeiten aus dem Schwedischen zu bleiben. Ja, genug gefaselt, worum geht es denn bei einem LoftCube nun konkret? In der Kurzbeschreibung sind die quaderförmigen LoftCubes entworfen worden, um sie mit Hubschraubern auf die freien Dachflächen von Gebäuden zu heben und um sie dort als Wohnraum nutzen zu können.
Für andere ist es einfach nur ein Hausboot. Aber wenn man ein Fachbuch schreibt, dann geht es so profan nicht mehr. Dann muss es ein Schwimmender Wohnbau sein. Eigentlich ist es ja ein interessantes Thema, zu dem der Beuth-Verlag nun auch seinen Beitrag geleistet hat, denn die Anforderungen an die bekannten und nicht schwimmenden Wohnbauten unterscheiden sich von den schwimmenden Artgenossen teilweise gehörig. Aber mehr zu den technischen Details später. Vorher würde ich gerne noch ein Wort zu der ausgefallenen Begründung verlieren, mit der dieses Fachbauch über Hausboote, Verzeihung, Schwimmende Wohnbauten auf der Seite branchendienst.de letzte Woche angepriesen wurde.
Die Fußball-Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine ist in vollem Gange, die erste Hälfte der Vorrunde ist schon gespielt. Da wird es höchste Zeit, dass die Bau-Praxis einen Blick über den grünen Rasen hinaus wagt und sich die Fußballstadien der heutigen Zeit genauer ansieht. Denn ein Fußballstadion ist die Kathedrale von heute, sowohl architektonisch als auch gesellschaftlich für die Pilger in Sachen Fußball. Baute die Kirche früher für Unsummen prächtige Gotteshäuser, geben Fußballvereine und Städte heute nicht viel weniger für moderne Fußballtempel aus. Doch was macht ein richtig gutes Stadion aus? Wie haben Stadien sich entwickelt? Und was können wir in Zukunft erwarten?
Das Thema Schimmel und seine Folgen im Bauwesen haben wir ja in der Bau-Praxis schon gelegentlich behandelt. Auch darüber, wie man dem Schimmel begegnen kann, haben wir berichtet. Jetzt hat eine Arbeitsgruppe unter Leitung des Bundesverbandes öffentlich bestellter und vereidigter sowie qualifizierter Sachverständiger e.V. (BVS) – über diesen Verband haben wir ja auch schon weniger gute Dinge schreiben müssen – eine Richtlinie erarbeitet, die den sachgerechten Umgang mit Schimmelpilzen in Gebäuden behandelt. Nachdem die Richtlinie inklusive der jetzigen Überarbeitung 12 Jahre unterwegs war, macht es wohl auch keinen Unterschied, dass die Bau-Praxis erst jetzt darüber schreibt.
Außenwände können auf viele Arten aufgebaut werden. Einschalig, zweischalig, hinterlüftet, verputzt, mit Ständern, massiv, innen gedämmt, außen gedämmt – oder mit einer Kerndämmung, die sich zwischen einer tragenden Mauerwerksschicht und einem Sichtmauerwerk befindet. Diese Art des Wandaufbaus ist besonders in Norddeutschland beliebt, da es in früheren Zeiten den besten Schutz der Konstruktion vor der Witterung bot. Heute kann man diesen Schutz auch mit anderen Konstruktionsarten erreichen, doch gibt es immer noch unzählige Gebäude, deren Außenwände aus einem zweischaligen Mauerwerk bestehen. Zudem sind viele dieser Wände nicht ausreichend gegen Wärmeverluste gedämmt. Doch wie bekommt man nachträglich Wärmedämmung zwischen zwei massive Mauerwerksschichten?
Nun trifft das gute alte Bauwesen auf das neumodische Internet. Wiki und Haus verschmelzen entsprechend einer Idee von jungen Designern in London zu einem WikiHouse Bausystem, das für jedermann zugänglich und erschwinglich sein soll. Dabei werden auch solche – in der IT-Branche bekanntere – Begriffe wie Open Source Construction, Google Sketchup oder freier Download verwendet. Das System wurde letzten Monat auf der Mailänder Designwoche von den Entwicklern vorgestellt, die in dem Bausystem sogar eine neue industrielle Revolution sehen.
Nun ja, so weit würde ich jetzt noch nicht gehen, aber die Anfänge zeigen Potential.
Nun ja, so weit würde ich jetzt noch nicht gehen, aber die Anfänge zeigen Potential.
Passend zur 16. Passivhaustagung, die vor ein paar Tagen in Hannover über die Bühne ging, wurde eine letzte Verbesserung des Passivhauses als ganzheitliches Konzept vorgestellt: die Katzenklappe. Nicht, dass diese einer Erfindung bedurft hätte, doch gab es bisher keine Katzenklappe, die auch für ein Passivhaus geeignet oder für dessen Zertifizierung zugelassen wäre. So galt diese innovative Produktverbesserung in der Vergangenheit bei der Fachwelt doch als Synonym für den Schlussstein, der dem Passivhaus noch fehlte, um alle notwendigen Komponenten auch in hoher Verfügbarkeit anbieten zu können.