Schilfrohr

Für Dämmstoffe aus Schilf, das eine sehr schnell nachwachsende Pflanze ist, wird das Schilfrohr – auch als Reet oder Ried bekannt – verwendet. Hierzulande steht es aber häufig unter Naturschutz, so dass das benötigte Schilfrohr meistens aus Polen oder Ungarn importiert wird. Das Schilfrohr wird geschnitten, getrocknet und sortiert, die Halme gebündelt und parallel zueinander in mehreren Schichten fest zusammengepresst. Verbunden werden die Halme in den meisten Fällen mit verzinktem Eisendraht und dann zu Matten geschnitten.
Schilfrohr ist recht vielfältg einsetzbar: in und auf Dächern, in Innen- und Außenwänden oder als Putzträger, wobei letztere Möglichkeit z.B. in Wärmedämm-Verbundsystemen nur von Fachfirmen ausgeführt werden sollte. Die anderen Anwendungen sind weniger kompliziert. Man sollte die Matten aber mehrlagig verlegen, um Wärmebrücken zu vermeiden. Schilfrohr kann durch Sägen mit einer Kreissäge mit einem feinzahnigen Metallsägeblatt gekürzt werden. Die Befestigung kann durch Tellerdübel erfolgen. Schilfrohr ist alterungs- und fäulnisbeständig, sollte jedoch vor ständig einwirkender Nässe geschützt werden.
Als Naturbaustoff birgt Schilfrohr keine Gefahren für Mensch und Umwelt, solange die Ernte kontrolliert und nicht in der Nähe von Naturschutzgebieten erfolgt. Unbehandelte, aber beschädigte Dämmstoffe aus Schilfrohr können kompostiert, als Bauschutt deponiert oder zur Energiegewinnung verbrannt werden.

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