Vor ziemlich genau einem Jahr habe ich an gleicher Stelle schon einmal über die Weiterentwicklung der neuen DIN V 18599 und den damit verbundenen Änderungen zur energetische Bewertung von Gebäuden berichtet. Mittlerweile ist die Vornormenreihe veröffentlicht und beim Beuth-Verlag für 2069,40 Euro als PDF (!!!) käuflich zu erwerben. Daher wird es auch langsam mal Zeit, die eingeführten Änderungen konkreter zu behandeln.
Im Untertitel der Vornormenreihe heißt DIN V 18599 ja „Berechnung des Nutz-, End- und Primärenergiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung“. Das ist ein langer Titel mit mindestens genauso viel Inhalt. Das spiegelt sich nicht zuletzt in der Seitenzahl der aktualisierten Normenreihe wider, die trotz angekündigter Vereinfachungen der Berechnungsverfahren um ein gutes Stück angehoben wurde.
Angewendet werden können die in DIN V 18599 vorgestellten Berechnungsverfahren nach wie vor sowohl für Wohngebäude und für Nichtwohngebäude, als auch im Bestand und beim Neubau. Als erste Veränderung wird dem geneigten Anwender wohl der Wegfall des Teils 100 der Vornormenreihe ins Auge fallen. Dieser bestand im wesentlichen aus Änderungen der bereits bestehenden Teile 1 bis 10 sowie diesbezüglich notwendiger Korrekturen der alten Ausgabe, die nun in die einzelnen Teile eingearbeitet wurden. Des weiteren ist der Teil 11 hinzugekommen, der die Gebäudeautomation behandelt.
Die weiteren wesentlichen Änderungen im Einzelnen:
DIN V 18599 – Teil 1
Allgemeine Bilanzierungsverfahren, Begriffe, Zonierung und Bewertung der Energieträger
Im Untertitel der Vornormenreihe heißt DIN V 18599 ja „Berechnung des Nutz-, End- und Primärenergiebedarfs für Heizung, Kühlung, Lüftung, Trinkwarmwasser und Beleuchtung“. Das ist ein langer Titel mit mindestens genauso viel Inhalt. Das spiegelt sich nicht zuletzt in der Seitenzahl der aktualisierten Normenreihe wider, die trotz angekündigter Vereinfachungen der Berechnungsverfahren um ein gutes Stück angehoben wurde.
Angewendet werden können die in DIN V 18599 vorgestellten Berechnungsverfahren nach wie vor sowohl für Wohngebäude und für Nichtwohngebäude, als auch im Bestand und beim Neubau. Als erste Veränderung wird dem geneigten Anwender wohl der Wegfall des Teils 100 der Vornormenreihe ins Auge fallen. Dieser bestand im wesentlichen aus Änderungen der bereits bestehenden Teile 1 bis 10 sowie diesbezüglich notwendiger Korrekturen der alten Ausgabe, die nun in die einzelnen Teile eingearbeitet wurden. Des weiteren ist der Teil 11 hinzugekommen, der die Gebäudeautomation behandelt.
Die weiteren wesentlichen Änderungen im Einzelnen:
DIN V 18599 – Teil 1
Allgemeine Bilanzierungsverfahren, Begriffe, Zonierung und Bewertung der Energieträger
- Veränderungen der Zonierungsregeln
- Vereinfachungen zur Flächenermittlung bei Bestandsgebäuden
- standardisierte Dokumentation von Ein- und Ausgaben
- Aktualisierungen bei den Primärenergiefaktoren (Umweltwärme, Fernwärme, Strom)
DIN V 18599 – Teil 2
Nutzenergiebedarf für Heizen und Kühlen von Gebäudezonen
Nutzenergiebedarf für Heizen und Kühlen von Gebäudezonen
- Infiltration bei Gebäuden ab 1500 m³ Nettoraumvolumen
- Saisonalen Änderung des Luftwechsels für Wohngebäude ohne mechanische Lüftung
- monatsweise Bewertung des Fensterluftwechsels
- Saisonale Berücksichtigung von Verschattung, Sonnenschutz und -steuerungen
- Einrichtungsgegenstände beeinflussen wirksame Speicherfähigkeit bei Hallenbauten
DIN V 18599 – Teil 3
Nutzenergiebedarf für die energetische Luftaufbereitung
Nutzenergiebedarf für die energetische Luftaufbereitung
- Verfahren für indirekte Verdunstungskühlung
- Verfahren für sorptionsgestützte Klimatisierung
DIN V 18599 – Teil 4
Nutz- und Endenergiebedarf für Beleuchtung
Nutz- und Endenergiebedarf für Beleuchtung
- Einbeziehung von LED-Leuchten
- Einführung einer Aufwandszahl zur Systembewertung
- Detaillierte Bewertung von Dachoberlichtern
DIN V 18599 – Teil 5
Endenergiebedarf von Heizsystemen
Endenergiebedarf von Heizsystemen
- Berechnungen für Solaranlagen und Wärmepumpen
- Wärmeübergabe im Raum
- Mehr Details für die Bewertung von Einzelkomponenten
- Berechnungsregeln für Hallenheizsysteme
- Bessere Berücksichtigung von Wärmepumpen
- Bessere Berücksichtigung von multivalenten Wärmeerzeugern
- Ermittlung von Leitungslängen in Verteilsystemen
- Betrachtung mehrgeschossiger Gebäude mit wechselnder Kubatur
DIN V 18599 – Teil 6
Endenergiebedarf von Lüftungsanlage, Luftheizungsanlage und Kühlsystem im Wohnungsbau
Endenergiebedarf von Lüftungsanlage, Luftheizungsanlage und Kühlsystem im Wohnungsbau
- Berechnungen für Wärmepumpen
- Unterscheidung von Ankühlung und Vollkühlung
- regenerative Luftkonditionierung durch Erdreich-Wärmeübertrager oder Solar-Luftkollektoren
DIN V 18599 – Teil 7
Endenergiebedarf von Raumlufttechnik- und Klimakältesystemen für den Nichtwohnungsbau
Endenergiebedarf von Raumlufttechnik- und Klimakältesystemen für den Nichtwohnungsbau
- Freie Kühlung
- Geothermisch gestützte Kühlung
- Mehr Details bei Datenerfassung
- Bewertung von Kältespeichern und Kältemaschinen
DIN V 18599 – Teil 8
Nutz- und Endenergiebedarf von Warmwasserbereitungssystemen
Nutz- und Endenergiebedarf von Warmwasserbereitungssystemen
- Berechnungen für Solaranlagen und geothermisch gestützte Kühlung
- Abschätzung der Leitungslängen von Trinkwasser-Verteilsystemen
- Bestimmung der Kesseleffizienz von Bestandsanlagen durch Abgaswerte
DIN V 18599 – Teil 9
End- und Primärenergiebedarf von stromproduzierenden Anlagen
End- und Primärenergiebedarf von stromproduzierenden Anlagen
- Bewertung der gebäudenahen Stromerzeugung in Windkraftanlagen und Photovoltaiksystemen
- Rechenansatz für Mikro-KWK-Anlagen
DIN V 18599 – Teil 10
Nutzungsrandbedingungen, Klimadaten
Nutzungsrandbedingungen, Klimadaten
- Neue Nutzungsprofile
- Einführung zusätzlicher Kennzahlen
- Wegfall des Wohnflächenbezugs
- 15 Referenzklima-Regionen
DIN V 18599 – Teil 11
Gebäudeautomation
Gebäudeautomation
- Neuer Abschnitt
Fazit:
Vor der Einführung der Novelle der DIN V 18599 wurden drei Hauptziele ausgesprochen: Transparenz der Ergebnisse, Vergleichbarkeit der Ergebnisse und ein leichterer Einstieg in die Norm. Den Normen-Machern muss man dabei zu Gute halten, dass sie zwei dieser drei Ziele durchaus erreicht haben. Alleine die Neuerungen in Teil 1 helfen bei einer besseren Transparenz und Vergleichbarkeit der Ergebnisse. Doch leider ist durch die Erweiterungen der Norm und den höheren Detaillierungsgrad der Dateneingaben das Ziel Nummer 3 in weite Ferne gerückt. Speziell in Teil 7 kommt man ohne fundiertes Fachwissen nicht mehr aus. Für Energieberater bedeutet diese Novelle also wieder einmal viele Stunden auf der Schulbank und einen Eintrag der Supportnummer des Software-Herstellers im Kurzwahlverzeichnis des Mobiltelefons.
Vor der Einführung der Novelle der DIN V 18599 wurden drei Hauptziele ausgesprochen: Transparenz der Ergebnisse, Vergleichbarkeit der Ergebnisse und ein leichterer Einstieg in die Norm. Den Normen-Machern muss man dabei zu Gute halten, dass sie zwei dieser drei Ziele durchaus erreicht haben. Alleine die Neuerungen in Teil 1 helfen bei einer besseren Transparenz und Vergleichbarkeit der Ergebnisse. Doch leider ist durch die Erweiterungen der Norm und den höheren Detaillierungsgrad der Dateneingaben das Ziel Nummer 3 in weite Ferne gerückt. Speziell in Teil 7 kommt man ohne fundiertes Fachwissen nicht mehr aus. Für Energieberater bedeutet diese Novelle also wieder einmal viele Stunden auf der Schulbank und einen Eintrag der Supportnummer des Software-Herstellers im Kurzwahlverzeichnis des Mobiltelefons.
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