Energiesparen für Jedermann (Teil 3)

Energieverbrauch im Energieeffizienzhaus der DENAEnergie wird, wie in Teil 1 und Teil 2 der Reihe „Energiesparen für Jedermann“ schon angesprochen, in Wohngebäuden hauptsächlich für die Beheizung der Raumluft eingesetzt. Aber es gibt natürlich auch noch andere Energie verbrauchende Prozesse in einem Gebäude. Auf einen davon will ich heute eingehen: die Wasserversorgung. Hier geht es nicht nur darum, dass man den Hahn zudreht, wenn man kein Wasser mehr braucht, sondern dass man beispielsweise auch bei der Auswahl der richtigen Badezimmerausstattung Energie sparen kann.

Zuerst aber ein paar Worte über die tief hängenden Früchte, die man leicht ernten kann. Da geht es in erster Linie um die Ver(sch)wendung von Wasser im Haushalt, denn tropfende Wasserhähne und undichte Toilettenspülungen können relativ schnell ein ausgewachsenes Loch in die Haushaltskasse reißen. Dieser Punkt betrifft zwar mehr die Ressourcenschonung als die Energieeinsparung, aber trotzdem soll er hier auch nicht unerwähnt bleiben, denn natürlich kann ungenutzt abfließendes Wasser auch vorher erhitzt worden sein. Beispiele mit nicht nachahmungswürdigem Resultat sind das morgendliche minutenlange Warten auf warmes Duschwasser oder das Geschirrspülen unter laufendem Wasser. Zu bedenken ist, dass die Durchlaufmenge am Hahn einer Badewanne oder einer Dusche bei 15–25 Litern pro Minute liegt, wobei zum Händewaschen etwa 7 Liter pro Minute genügen. Hier ein paar Zahlen, die das Einsparpotential pro Jahr belegen:
  • Undichte Toilettenspülung: 20 bis 50 m³
  • Löchrige Rohrleitung: 400 m³ für ein Leck von 1 mm Durchmesser
  • Topfender Wasserhahn: etwa 5 m³ bei langsamen Tropfen, bis 100 m³ bei einem feinen Fluss
Was kann man also generell tun, um effektiv Wasser und Energie zu sparen? Hier ein paar Tipps:

  • Wasserhähne sollten mit sogenannten Strahlreglern – Perlatoren oder Diffusoren – ausgerüstet sein. Diese mengen dem Wasser Luft bei und begrenzen so den Wasserfluss aus dem Hahn.
  • Einhandmischer, die Wassertemperaturen durch die Stellung des Hahnes „speichern“ können, sollten Standard an jeden Wasch- oder Spülbecken sein. Damit kann sichergestellt werden, dass das Wasser nicht allzu lange laufen muss, bevor man die richtige Temperatureinstellung gefunden hat.
  • Toilettenspülungen mit 3 Liter Fassungsvermögen für kleinere Geschäfte und 6 Liter bei längeren Sitzungen sind ausreichend. Geht man von nur 10 Spülungen pro Tag mit einer Wasserersparnis von je 4 Litern aus, ergibt das im Jahr eine Reduktion des Wasserverbrauchs von 14600 Litern. Da rechnet sich auch schon fast eine neue Toilette. Und diese hat dann mit Sicherheit auch direkt eine Stopp-Taste eingebaut.
  • Zähne putzen in stark gebückter Haltung soll auf Dauer sehr ungesund sein. Daher kann man während des Zähneputzens getrost den Wasserhahn zudrehen, da man in dieser Zeit an das Wasser eh‘ nicht leicht drankommt.
  • Beim Geschirrspülen kann es sich bezahlt machen, dass man nicht das ganze Spülbecken sondern nur eine kleinere Wanne mit (weniger) heißem Wasser füllt. Netter Nebeneffekt: Man zerkratzt das Waschbecken nicht mit Töpfen, Pfannen & Co.
  • Spülmaschine und Waschmaschine können wesentlich effizienter ihre Arbeit tun, wenn sie voll beladen sind. Also bitte nicht das Lieblingspaar Socken alleine waschen, nur weil man es am nächsten Tag wieder anziehen will. Es gibt bestimmt noch andere Socken in der Schublade.
  • Beim Duschen verbraucht man im Durchschnitt ein Drittel weniger Wasser als bei einem Vollbad. Da kann der tägliche Besuch der Badewanne auch als Luxus angesehen werden.
  • Beim Einseifen oder Haarewaschen während des Duschens ist es auch vorteilhaft, wenn man das Wasser kurz ausmacht. Ansonsten wäscht man womöglich die Seife von der Hand ab, bevor sie überhaupt den Rest der Haut erreicht.
  • Für die Dusche ist ein weiteres sinnvolles Hilfsmittel eine Armatur, bei der man Temperatur und Wasserfluss separat einstellen kann. Hier lässt sich eine Menge Wasser und Energie bei gleichbleibendem Duschkomfort einsparen.
  • Der Garten sollte nur mit aufgefangenem Regenwasser bewässert werden. Regensammelbehälter kosten nur einen Bruchteil des Leitungswassers, das ansonsten verbraucht würde. Und bitte nie in der prallen Mittagshitze, sondern am besten nur Abends wässern, wenn das Wasser nicht sofort wieder in der warmen Luft verdampft.
  • Wo die Wasserversorgung mit einer Zirkulationspumpe ausgestattet ist, sollte diese zeitgesteuert kontrolliert werden können. Eine dauerhaft eingeschaltete Zirkulationspumpe bietet zwar uneingeschränkten Komfort, aber auch fast uneingeschränkte Energieverschwendung.
  • Wasserrohren sollte man zwischendurch etwas Gehör schenken. Zu viel Gurgeln und Zischen im Rohr kann auf einsetzende oder fortgeschrittene Verkalkung der Wasserohre hindeuten, wodurch ein optimaler Wasserfluss nicht mehr gewährleistet ist.
Mit ein wenig Eingewöhnung ist es also durchaus möglich, auf einfache Art und Weise sowohl Wasser als auch Energie zu sparen. Man muss am Ende nur wollen, denn die meisten Sparvorschläge sind unter dem Strich nicht mit Mehrkosten verbunden.


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