Neulich habe ich in einer Überschrift eines Artikels im Internet gelesen, dass unsere Hauptstadt Berlin bald den besten Flughafen Europas erhält. Berlin Brandenburg heißt er – passenderweise mit dem Kürzel „BER“ und dem Zusatz „Willy Brandt“. Ok, wie schwer soll das denn auch schon sein, wenn man durch den Abriss des Flughafens Berlin Schönefeld einen komplett neuen Flughafen als Ersatz für die altgedienten Flughäfen Tempelhof und Tegel präsentieren kann. Mit allem Schnickschnack und vielen netten technischen Feinheiten.
Zum besten Flughafen Europas zu werden ist nicht schwer, denn die Konkurrenz schläft in diesem Fall. Der Pariser Großflughafen Charles de Gaulle ist eine Zumutung für jeden Fluggast, Heathrow in London ist hoffungslos veraltet und Frankfurt Airport ist ein Leckerbissen für jeden Marathonläufer. Man stelle sich vor: Der Urlauber kommt gerade vom Segeln von den Seychellen und hat 10 Stunden Flug hinter sich. Dann sind unübersichtliche Flughäfen einfach nicht das, was man braucht. Aber es scheint, dass sich die Planer vom neuen Flughafen in Berlin all diese Kritikpunkte zu Herzen genommen zu haben.
Denn wenn der Willy-Brandt-Flughafen Berlin Brandburg in einem knappen halben Jahr, genauer gesagt am 3. Juni 2012, eröffnet wird, erwartet den Fluggast nach Aussagen der Betreiber Europas modernster Flughafen, in dem die neuesten Technologien unter einem Dach gesammelt wurden. Durch diese soll BER so passagierfreundlich, kostengünstig und umweltschonend werden wie kein anderer Flughafen zuvor.
Ein Punkt ist hier die stressfreie An- und Abreise. Kommt man mit der Bahn zum Flughafen, so befinden sich die über 100 Check-In-Schalter und 200 Automaten nicht weiter als 50 Meter vom 6-spurigen Bahnsteig entfernt – wobei sich mir hier die Frage stellt, wo denn die obligatorischen langen Warteschlangen hier Platz finden sollen. Egal. Durch die Platzierung des Terminalgebäudes zwischen den beiden Start- und Landebahnen befinden, ist auch der Weg zu den Gates nicht sehr weit.
Bei der Abreise wird der Fluggast dann – wenn gewünscht – über ein ausgeklügeltes Verkehrsleitsystem möglichst schnell vom Flughafen in die Stadt geleitet, unabhängig davon ob er sein Auto oder öffentliche Verkehrsmittel nutzt. Eine schnelle Bahnanbindung lässt aber noch auf sich warten. 30 Minuten soll die Fahrt mit der Bahn zum Hauptbahnhof dauern.
Auch das Gepäcktransportsystem hat es in sich. Es behandelt bis zu 15.000 Gepäckstücke in der Stunde und schickt diese innerhalb 3 bis 4 Minuten über die 10 km langen Bänder an ihren Bestimmungsort. Das sollte für die erwarteten 27 Millionen Passagiere jährlich auch ausreichen und diesen nur kurze Wartezeiten bescheren. Sollte sich das Verkehrsaufkommen in den kommenden Jahren, wie von den Betreiber erhofft, erhöhen, kann das Terminalgebäude modular erweitert werden, um dann auch 45 Millionen Fluggäste zu bedienen.
Sicherheitstechnisch hat man ebenfalls nicht gespart. Das optimierte Sicherheitskonzept beinhaltet zum Beispiel biometrische Türöffner, bei denen die Blutgefäße in der Handfläche autorisierter Personen den Schließmechanismus auslösen, intelligente Überwachung und eine hermetische Abgrenzung öffentlicher und gesperrter Gebiete. Letzteres ist beim Bahnhof unter dem Terminalgebäude der Fall, der aus Sicherheitsgründen einem Betonsarg gleicht.
Grün ist der Flughafen sowieso. Das 220.000 Quadratmeter große Terminalgebäude benötigt dabei rechnerisch 27 Prozent weniger Energie als in deutschen Normen vorgeschrieben. Kraft-Wärme-Kopplung, eine innovative Klimaanlage mit Wärmerückgewinnung, Nutzung geothermischer Energie in 326 der insgesamt 892 Stahlbetonpfeiler der Fundamentkonstruktion und enorme Wärme- und Kaltwasserspeicher sind Eckpfeiler des 40 Millionen Euro teuren Energiekonzeptes. Verglichen mit herkömmlichen Gebäuden lassen sich damit jährlich 11.000 Tonnen CO2 einsparen. Und möglicherweise werden auf dem Flughafengelände sogar Autos von Opel eingesetzt, die durch Brennstoffzellen angetrieben werden.
Ein nettes Konzept alles in allem und die aktuellen Fotos der Baustelle lassen auch einiges erwarten. Ich freue mich schon auf den ersten Besuch in Europas bestem Flughafen – und auf einen Besuch in Berlin.
Zum besten Flughafen Europas zu werden ist nicht schwer, denn die Konkurrenz schläft in diesem Fall. Der Pariser Großflughafen Charles de Gaulle ist eine Zumutung für jeden Fluggast, Heathrow in London ist hoffungslos veraltet und Frankfurt Airport ist ein Leckerbissen für jeden Marathonläufer. Man stelle sich vor: Der Urlauber kommt gerade vom Segeln von den Seychellen und hat 10 Stunden Flug hinter sich. Dann sind unübersichtliche Flughäfen einfach nicht das, was man braucht. Aber es scheint, dass sich die Planer vom neuen Flughafen in Berlin all diese Kritikpunkte zu Herzen genommen zu haben.
Denn wenn der Willy-Brandt-Flughafen Berlin Brandburg in einem knappen halben Jahr, genauer gesagt am 3. Juni 2012, eröffnet wird, erwartet den Fluggast nach Aussagen der Betreiber Europas modernster Flughafen, in dem die neuesten Technologien unter einem Dach gesammelt wurden. Durch diese soll BER so passagierfreundlich, kostengünstig und umweltschonend werden wie kein anderer Flughafen zuvor.
Ein Punkt ist hier die stressfreie An- und Abreise. Kommt man mit der Bahn zum Flughafen, so befinden sich die über 100 Check-In-Schalter und 200 Automaten nicht weiter als 50 Meter vom 6-spurigen Bahnsteig entfernt – wobei sich mir hier die Frage stellt, wo denn die obligatorischen langen Warteschlangen hier Platz finden sollen. Egal. Durch die Platzierung des Terminalgebäudes zwischen den beiden Start- und Landebahnen befinden, ist auch der Weg zu den Gates nicht sehr weit.
Bei der Abreise wird der Fluggast dann – wenn gewünscht – über ein ausgeklügeltes Verkehrsleitsystem möglichst schnell vom Flughafen in die Stadt geleitet, unabhängig davon ob er sein Auto oder öffentliche Verkehrsmittel nutzt. Eine schnelle Bahnanbindung lässt aber noch auf sich warten. 30 Minuten soll die Fahrt mit der Bahn zum Hauptbahnhof dauern.
Auch das Gepäcktransportsystem hat es in sich. Es behandelt bis zu 15.000 Gepäckstücke in der Stunde und schickt diese innerhalb 3 bis 4 Minuten über die 10 km langen Bänder an ihren Bestimmungsort. Das sollte für die erwarteten 27 Millionen Passagiere jährlich auch ausreichen und diesen nur kurze Wartezeiten bescheren. Sollte sich das Verkehrsaufkommen in den kommenden Jahren, wie von den Betreiber erhofft, erhöhen, kann das Terminalgebäude modular erweitert werden, um dann auch 45 Millionen Fluggäste zu bedienen.
Sicherheitstechnisch hat man ebenfalls nicht gespart. Das optimierte Sicherheitskonzept beinhaltet zum Beispiel biometrische Türöffner, bei denen die Blutgefäße in der Handfläche autorisierter Personen den Schließmechanismus auslösen, intelligente Überwachung und eine hermetische Abgrenzung öffentlicher und gesperrter Gebiete. Letzteres ist beim Bahnhof unter dem Terminalgebäude der Fall, der aus Sicherheitsgründen einem Betonsarg gleicht.
Grün ist der Flughafen sowieso. Das 220.000 Quadratmeter große Terminalgebäude benötigt dabei rechnerisch 27 Prozent weniger Energie als in deutschen Normen vorgeschrieben. Kraft-Wärme-Kopplung, eine innovative Klimaanlage mit Wärmerückgewinnung, Nutzung geothermischer Energie in 326 der insgesamt 892 Stahlbetonpfeiler der Fundamentkonstruktion und enorme Wärme- und Kaltwasserspeicher sind Eckpfeiler des 40 Millionen Euro teuren Energiekonzeptes. Verglichen mit herkömmlichen Gebäuden lassen sich damit jährlich 11.000 Tonnen CO2 einsparen. Und möglicherweise werden auf dem Flughafengelände sogar Autos von Opel eingesetzt, die durch Brennstoffzellen angetrieben werden.
Ein nettes Konzept alles in allem und die aktuellen Fotos der Baustelle lassen auch einiges erwarten. Ich freue mich schon auf den ersten Besuch in Europas bestem Flughafen – und auf einen Besuch in Berlin.
Zu einem Flughafen gehören auch große Fluggesellschaften und Fluglinien in alle Welt, aber gerade da mangelt es in Berlin noch. Ich habe auch Zweifel, daß in Deutschland genug Platz für 3 große internationale Flughäfen ist. Ich kann mir nicht vorstellen, daß Lufthansa und die anderen int. Fluggesellschaften Berlin gegen Frankfurt eintauschen.
Die Passagierzahlen von Frankfurt und München können mit einer maximalen Kapazität von 45 Millionen Fluggästen pro Jahr auch nicht das Ziel von Berlin sein. Aber mit Air Berlin gibt es eine erste potente Fluggesellschaft und die Lufthansa hat auch ihre Anflugbereitschaft signalisiert. Also mal sehen, was noch draus wird und welche internationalen Gesellschaften gewonnen werden können. Infrastrukturell scheint BER ja interessant genug zu werden.