Ferienhäuser und Ferienwohnungen liegen bei den Deutschen gar nicht so schlecht im Kurs. Das gilt sowohl für Käufer als auch für Mieter. Allerdings ist der Markt für Feriendomizile ungefähr genauso überschaubar wie für Energieförderprogramme – also gar nicht. Als interessierter Käufer sollte man daher ein gutes Verständnis der Verkaufsversprechen sowie der eigenen monetären Mittel haben. Das gilt nicht zuletzt für die Aufwendungen zur Unterhaltung und zur Erhaltung des Gebäudes. Als Stress geplagter und urlaubsreifer Mieter sollte man hingegen wissen, wie die Sprache des Vermieters in Prospekten und im Internet zu lesen und zu deuten ist. Nur dann wird ein Ferienhaus für alle Seiten zur Erholung.
Für den Eigentümer eines Ferienhauses oder einer Ferienwohnung stellt sich häufig das Problem großer Entfernungen zwischen Wohnort und Ferienort. Sucht man nach Immobilien auf Mallorca als geeignete Residenz und findet eine nette Finca oder auch nur ein nettes Apartment, so kann man nicht mal eben nach dem Rechten sehen. Man braucht schon einen Mann (oder eine Agentur) vor Ort, der sich zeitnah um angefallene Probleme wie Reparaturarbeiten oder Einbrüche kümmern kann. Das ist ein Posten auf der Ausgabenseite, den man genauso wie steuerliche Verpflichtungen vor einem Kauf kalkulieren muss.
Darüber hinaus werden Ferienhäuser und Ferienwohnungen nur in den seltensten Fällen über einen großen Teil des Jahres hinweg bewohnt. Das ist insbesondere für Domizile in den kälteren nordeuropäischen Ländern wie Dänemark oder Schweden ein Problem. Kann man sie dort nicht privat oder über Agenturen wenigstens in den Ferienmonaten vermieten, sollte man nicht nur während längerer Leerstandszeiten in den Wintermonaten die Heizung laufen lassen. Nur so kann man eine Gefährdung der Bausubstanz zum Beispiel durch das Wachstum von Schimmelpilzen vermeiden. Das ist ein weiterer Kostenpunkt, da Ferienobjekte in diesen Ländern zwar oft idyllisch gelegen sind, aber dann doch ein wenig abseits der Zivilisation errichtet wurden und mangels Alternativen auf teuren Strom als Energiequelle zur Beheizung angewiesen sind.
Der Urlauber und Mieter soll davon natürlich möglichst nichts mitbekommen. Zieht er mit Sack und Pack sowie Kind und Kegel in sein Teilzeitheim ein, soll dieses ähnlich aufgeräumt und annehmlich ausgestattet sein, wie sein eigenes Heim. Nebenkosten für Wasser und Strom sind ein allgemeines Ärgernis, doch wehe es liegen Staubflocken und Hundehaare unter dem Sofa oder es fehlt ein Trinkglas im 6er Set. Dann können noch so viele Whirlpools und Saunas im Ferienhaus installiert sein; der Urlaub ist fast gelaufen.
Apropos Whirlpool und Sauna. Informationen über solche Einrichtungen lesen potentielle Käufer und Mieter in einer Verkaufsbroschüre natürlich immer gerne. Doch sollten sich beide Gruppen darüber im Klaren sein, dass es sich hierbei um ausgesprochene Energiefresser handelt, die zudem in der Anschaffung nicht allzu günstig sind. Man sitzt hier also ein wenig in der Bredouille. Kauft oder mietet man sich ein Objekt mit solch kostspieligen Extras, geht man natürlich davon aus, dass man diese auch nutzen wird. Nur steigen in diesem Fall die laufenden Kosten für die Bereitstellung von Energie, was gerade in Nordeuropa ein wenig teurer werden kann.
Man sollte sich bei der Sucher nach einem Feriendomizil also immer an den tatsächlichen Bedürfnissen orientieren. Sonst zahlt man schnell drauf.
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