Wer in einem Altbau lebt, kennt das Problem. Die eigenen 4 Wände sind in die Tage gekommen und trotz fleißiger Instandhaltung muss irgendwann saniert werden. Oder man hat eine Immobilie erworben, die eigentlich von Grund auf saniert werden müsste. Doch egal ob es sich um eine Sanierung des Eigenheims handelt oder nur um die Anschaffung einer neuen Heizung, es kommt schon nach kurzer Überlegung unausweichlich die Frage nach einer kostengünstigen Finanzierung. Bevor man hierfür die kurz vor der Auszahlung stehende Lebensversicherung kündigt, sollte man für eine Finanzierung von Sanierungsmaßnahmen besser eine vertrauenswürdige Bank nach einem Kredit fragen.
Doch welche Arten von Krediten sind sinnvoll? Wo liegen Stolperfallen im Kleingedruckten verborgen? Wie viel kostet ein Kredit den Bauherrn am Ende wirklich? Kann man auch Fördermittel beantragen – wenn ja, bei wem, von wem, für welche Art der Sanierung, unter welchen Voraussetzungen?
Fragen über Fragen…
Sinnvollerweise kann man natürlich zuerst die recht sicheren staatlich Fördermittel anzapfen. Allen voran sei hier die KfW, die Kreditanstalt für Wiederaufbau, als Förderhausbank des Bundes genannt. Doch leider ändern sich hier die Förderprogramme für energetische Sanierungen schneller als die politischen Schwerpunkte der regierenden Parteien. Übersicht wird recht klein geschrieben, günstige Konditionen hingegen recht groß. Hier ist ein Link zur einer leicht verständlichen Übersicht der sich stetig ändernden Förderprogramme der KfW. Ansprechpartner ist die eigene Hausbank. Dennoch sollte man sich auch bezüglich Fördermitteln von Ländern, Kommunen und Energieversorgern schlau machen. Sparen kann man immer.
Wählt man den Weg über einen klassischen Kredit und ist das eigene Haus oder die Wohnung weitgehend schuldenfrei, kann man eine bereits bestehende Hypothek nutzen, um freie Grundschuldanteile zu beleihen und so eine Sanierung zu finanzieren. Verständlicherweise werden Eintragungen der Grundschuld in diesem Fall von den Banken meist mit sehr günstigen Konditionen honoriert. Man kann also getrost eine Grundschuld für bereits abgezahlte Schulden stehen lassen, wenn man sich für die Aufnahme eines günstigen Kredites in der Zukunft absichern möchte. Will man diesen Kredit jedoch nicht bei seiner Hausbank aufnehmen, muss man geringe Kosten für eine Grundschuldabtretung in Kauf nehmen.
Will man seine Immobilie so sanieren, dass sie (rechnerisch) weniger Energie verbraucht als vorher, kommen auch sogenannte Öko-Kredite in Frage. Hierunter fallen beispielsweise der Aufbau einer Photovoltaikanlage, der Einbau einer Wärmepumpe oder auch nur die Errichtung eines Naturgartens. Trotz allgemein günstiger Zinssätze ist eine Absicherung über die Grundschuld nicht erforderlich. Die ökologische Verwendung muss nur durch das Kostenangebot und die Handwerkerrechnung nachgewiesen werden, was den Aufwand für die Prüfung seitens der Banken natürlich ausgesprochen klein hält.
Interessant kann alternativ ein Wohnkredit sein. Hierbei handelt es sich um eine Art zinsgünstigen Ratenkredit, bei dem eine Grundschuld nicht eingetragen wird. Mit einem Wohnkredit in der Hand muss man also nicht befürchten, dass eine Bank eine Zwangsversteigerung vornimmt, falls man einmal in Zahlungsschwierigkeiten kommt. Für die Zuteilung eines solchen Kredites muss man lediglich nachweisen, dass man Eigentümer einer Immobilie ist. Problematisch kann es jedoch werden, wenn man nach der Zinsfestlegungsdauer einen höheren Zinssatz präsentiert bekommt und danach die verabredete Tilgungsrate nicht mehr erfüllen kann. Zudem verlangen Banken vom Kreditnehmer die Absicherung einer Eigenkapitalquote von etwa 20-30%.
Doch Vorsicht bei allen gut klingenden Versprechungen der Banken die den Zinssatz betreffen. Nur der effektive Zinssatz ist wichtig. Und egal wie niedrig dieser auf den ersten Blick auch sein mag, sollte man sich nicht von einem Minimalwert blenden lassen. Abhängig von der Kreditsumme und der Kreditlaufzeit kann dieser mitunter mit dem Faktor 3 ansteigen.
Ich selbst habe mir ein schönes Bürogebäude gekauft und wollte diese renovieren bzw. sanieren. Dies konnte ich nur mit der Unterstützung eines Fachpersonals mit den Kenntnissen in Bezug auf Gebäudemanagement.
Bei einem Sanierungsvorhaben muss man jemanden vertrauen können, der sich damit auskennt. Ich als Laie kann dies nur empfehlen.