Den Stand der Technik sollen sie beschreiben, die Deutschen Industrie-Normen (DIN). Der Industrie einen Leitfaden an die Hand geben, welches Produkt wie aussehen sollte, damit es funktioniert. So weit, so gut. Eines der wesentlichen Probleme dabei ist aber, dass es 1000e dieser Normen für die Deutsche Industrie gibt, 2012 waren es über 33000. In der Baubranche sind es zwar entsprechend weniger, aber wer kann bei der Fülle der Neuerscheinungen jeden Monat noch nachhalten, ob er auch die neueste Ausgabe mit den aktuellsten Informationen und (nicht weniger wichtig) Vorgaben vor sich liegen hat. Wer nach veralteten Normen baut, kann schnell ein Problem bekommen.
Man kann nun natürlich hingehen und die gebräuchlisten Normen in gewissen Zeitabständen einzeln auf ihre Aktualität überprüfen. Das geht unterem anderen mit der normalen Suchfunktion vom Beuth-Verlag, dem Herausgeber der Normen, die vom Deutschen Institut für Normung erarbeitet werden. Aber das ist oft mühselig, zeitraubend und nervtötend. Selbst bei konkreter Eingabe der Normennummer bekommt man teilweise Dutzende von Vorschlägen präsentiert, die so rein gar nichts mit dem zu tun haben, was man eigentlich sucht.
Dass eine Norm – so man denn eine aktualisierte Fassung gefunden hat, die man kaufen ‚muss‘ – ein Heidengeld kostet, soll allerdings nicht Gegenstand dieses Artikels sein. Darüber könnte ich wesentlich mehr schreiben und die Kommentarfunktion würde wahrscheinlich glühen.
Der Beuth-Verlag als Wirtschaftsunternehmen hat verständlicherweise recht wenig Interesse daran benutzerfreundlich aufbereitete Information anzubieten, für die man eigentlich Geld verlangen könnte. Und siehe da, man kann für einen solchen Service tatsächlich bezahlen. Das Ganze heißt dann ‚Normen-Ticker‚ und liefert dem Kunden für 78 Euro (netto, wohlgemerkt) eine individuelle Übersicht über Neuerungen der letzten 6 Monate von maximal 25 Normen, die der Kunde vorher definierten kann. Mehr Normen kosten natürlich mehr. Und ohne das jetzt ausprobiert zu haben würde ich sogar vermuten, dass der Beuth-Verlag hier auch einzelne Normenteile mitzählt. Ich bitte doch um Korrektur, wenn ich falsch liegen sollte. Da erreicht man als Bauingenieur oder Architekt schnell mehr als die 25 Produkte, die man im günstigsten Fall verfolgen kann. Die Kosten können (brutto) auf mehr als 2300 Euro steigen.
Ein wenig günstiger geht es da schon beim Baunormenlexikon zu. Neue DIN-Normen, die für das Bauwesen relevant sind, findet man hier entweder direkt auf der Homepage oder aber durch einen Newsletter. Hat man sich einmal kostenlos angemeldet, kann man in Kurzform auch die Änderungen einsehen, die von der einen Version einer Norm zur nächsten eingeführt wurden. Erst wenn man die Normen im Volltext einsehen möchte, muss man bezahlen. Man kann dabei ein wenig sparen, wenn man paketweise abonniert und zum Beispiel nur Normen wählt, die für Architekten interessant sind oder die Bauphysik behandeln. Von den zig-tausend deutschen, europäischen und weltweit gültigen Normen liefert das Baunormenlexikon jeden Monat fachlich relevante Neuerungen aus nicht weniger als 1500 DIN-, DIN EN- und DIN EN ISO Normen.
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