Rabiate Frage, oder? Aber vielleicht doch gar nicht so abwegig. Die Studie Wohnungsbau in Deutschland 2011 – Modernisierung oder Bestandsersatz der Kampagne Impulse für den Wohnungsbau, einem Bündnis von Verbänden der Bau- und Immobilienbranche sowie der IG BAU und des Deutschen Mieterbundes, hat ergeben, dass mehr als jede Zehnte der über 36 Millionen Wohneinheiten in Deutschlands Eigenheimen und kleinen Mehrfamilienhäusern nicht mehr wirtschaftlich zu sanieren ist. Umbau, Sanierung oder Modernisierung können für die Wohneinheiten teurer sein als ein Abriss und der anschließende Neubau. Kriterien für dieses Urteil waren Energieverbrauch sowie Tauglichkeit für behinderte und ältere Bewohner.
Immerhin gibt es hier Lichtblicke: Nur 4 Prozent der untersuchten alten Wohngebäude wurden energietechnisch noch nie modernisiert. Und jede sechste Wohneinheit, die vor 1980 erbaut wurde, wurde bereits mehr oder weniger umfangreich saniert. Wichtige Teilsanierungen wurden nach Aussage des Präsidenten des Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW), Walter Rasch, also schon durchgeführt. Allerdings seien tiefergreifende Maßnahmen nun nur noch schwerlich durch Einsparung von Energiekosten finanzierbar.
Der Vorsitzende der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Klaus Wiesehügel, betont dagegen, dass sich gerade die Gebäudesanierung für Klima und Konjunktur lohnt. Nach seiner Ansicht ist es notwendig, steuerliche Anreize für den Wohnungsbau zu verbessern und Fördergelder von KfW und Kommunen zu erhöhen.
Alters- und behindertengerechte sind im Vergleich zu energisch sanierten Wohnungen eher Mangelware. Ersteres stelle jedoch ein wichtiges Argument für das gesellschaftliche Leben der Zukunft dar, so Lukas Siebenkotten, Direktor des Deutschen Mieterbundes (DMB). Bis zum Jahr 2025 brauche Deutschland knapp zwei Millionen altersgerechte Wohnungen, aber nur ein Bruchteil davon sei bisher realisiert. Für ältere Menschen dürfe das Pflegeheim nicht der Alterswohnsitz werden, nur weil eine Versorgung in den eigenen 4 Wänden technisch nicht möglich sei.
Auch der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM), Hans Georg Leuck, sieht es als notwendig an, dass endlich wieder mehr Wohnungen gebaut werden – bis zu 250.000 pro Jahr. Für ihn ist es ein Fehler, KfW-Förderprogramme ausschließlich auf das energetische oder altersgerechte Sanieren auszurichten. Abriss und Neubau böten doch die Chance, verbesserte Wärmedämmung und Schallschutz sowie eine ideale Raumaufteilung zu gewährleisten.
Hans-Hartwig Loewenstein will als Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB) den Bestandsersatz mit in die staatliche Förderung aufnehmen. Nach seiner Rechnung mache eine Sanierung eines Altbaus wenig Sinn, wenn man für einen Abriss das Gleiche bezahle, im Nachhinein aber Energie sparen könne.
Stefan Thurn fordert als Präsident des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) darüber hinaus kostengünstigen Wohnraum in guter Qualität. Dies sei insbesondere für Singles und junge Familien immens wichtig, da sie mehr und mehr genau dort wohnen müssen, wo es auch Arbeit gibt. Und das ist nicht unbedingt in der Heimatstadt.
Wenn ich die aktuelle politische Lage in Deutschland nun richtig deute, sollte doch gerade in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz in den nächsten Jahren eine berechtigte Chance bestehen, dass die Forderungen und Absichtserklärungen der Kampagne annähernd sinnvoll umgesetzt werden. Es bleibt den Politikern nur zu wünschen, dass sie dafür auch ein sinnvolles Finanzierungskonzept finden.
Immerhin gibt es hier Lichtblicke: Nur 4 Prozent der untersuchten alten Wohngebäude wurden energietechnisch noch nie modernisiert. Und jede sechste Wohneinheit, die vor 1980 erbaut wurde, wurde bereits mehr oder weniger umfangreich saniert. Wichtige Teilsanierungen wurden nach Aussage des Präsidenten des Bundesverband Freier Immobilien- und Wohnungsunternehmen (BFW), Walter Rasch, also schon durchgeführt. Allerdings seien tiefergreifende Maßnahmen nun nur noch schwerlich durch Einsparung von Energiekosten finanzierbar.
Der Vorsitzende der IG Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU), Klaus Wiesehügel, betont dagegen, dass sich gerade die Gebäudesanierung für Klima und Konjunktur lohnt. Nach seiner Ansicht ist es notwendig, steuerliche Anreize für den Wohnungsbau zu verbessern und Fördergelder von KfW und Kommunen zu erhöhen.
Alters- und behindertengerechte sind im Vergleich zu energisch sanierten Wohnungen eher Mangelware. Ersteres stelle jedoch ein wichtiges Argument für das gesellschaftliche Leben der Zukunft dar, so Lukas Siebenkotten, Direktor des Deutschen Mieterbundes (DMB). Bis zum Jahr 2025 brauche Deutschland knapp zwei Millionen altersgerechte Wohnungen, aber nur ein Bruchteil davon sei bisher realisiert. Für ältere Menschen dürfe das Pflegeheim nicht der Alterswohnsitz werden, nur weil eine Versorgung in den eigenen 4 Wänden technisch nicht möglich sei.
Auch der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau (DGfM), Hans Georg Leuck, sieht es als notwendig an, dass endlich wieder mehr Wohnungen gebaut werden – bis zu 250.000 pro Jahr. Für ihn ist es ein Fehler, KfW-Förderprogramme ausschließlich auf das energetische oder altersgerechte Sanieren auszurichten. Abriss und Neubau böten doch die Chance, verbesserte Wärmedämmung und Schallschutz sowie eine ideale Raumaufteilung zu gewährleisten.
Hans-Hartwig Loewenstein will als Präsident des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB) den Bestandsersatz mit in die staatliche Förderung aufnehmen. Nach seiner Rechnung mache eine Sanierung eines Altbaus wenig Sinn, wenn man für einen Abriss das Gleiche bezahle, im Nachhinein aber Energie sparen könne.
Stefan Thurn fordert als Präsident des Bundesverbandes Deutscher Baustoff-Fachhandel (BDB) darüber hinaus kostengünstigen Wohnraum in guter Qualität. Dies sei insbesondere für Singles und junge Familien immens wichtig, da sie mehr und mehr genau dort wohnen müssen, wo es auch Arbeit gibt. Und das ist nicht unbedingt in der Heimatstadt.
Wenn ich die aktuelle politische Lage in Deutschland nun richtig deute, sollte doch gerade in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz in den nächsten Jahren eine berechtigte Chance bestehen, dass die Forderungen und Absichtserklärungen der Kampagne annähernd sinnvoll umgesetzt werden. Es bleibt den Politikern nur zu wünschen, dass sie dafür auch ein sinnvolles Finanzierungskonzept finden.
Hey, ich bin mal so frech und schreibe was auf deiner Seite. Sieht super aus! Ich nutze auch WordPress seit kurzem diverse Sachen verstehe ich aber noch nicht. Dein Blog ist mir da immer eine grosse Anregung. Weitermachen!
Hi Alexander, vielen Dank für die Blumen!
Ich muss aber ehrlich zugeben, dass weder Kai noch ich viel Ahnung von WP haben. Das meiste entsteht aus der Not heraus oder durch einfaches Probieren. Aber wenn es dann klappt, ist es natürlich noch viel schöner 🙂
Gruß, Stefan
[…] über die Zukunft unserer Gebäudesubstanz geschrieben […]
[…] Eine energetische Sanierung zweischaliger Außenwände sollte dringend durchgeführt werden, […]