Grüner Strom ist gefragt, gelber Strom ist beworben und günstiger Strom ist erwünscht. Doch wer günstigen Strom für sein Heim sucht, muss nicht unbedingt auf die Farbe des Stroms achten. Karierter Strom ist mittlerweile nicht mehr unbedingt günstiger als der grüne Bruder. Und gelber Strom hat Konkurrenz bekommen. Konkurrenz belebt bekanntlich das Geschäft, doch für den Stromverbraucher, also den Kunden, kann sie manchmal zu Konfusionen bei der richtigen Wahl des Stromanbieters führen. Wie man diese Verunsicherung vermeiden kann, steht im folgenden Beitrag.
Strom zu vergleichen, ist ziemlich müßig. Er ist farblos und hat keine qualitativen Eigenschaften. Die Energiemenge einer Kilowattstunde ist also die gleiche wie bei jeder anderen Kilowattstunde, unabhängig von der Energiequelle und dem Stromanbieter. Bei den Preisen für die Kilowattstunde gibt es jedoch erhebliche Unterschiede. Diese variieren nicht nur regional oder saisonal, sondern leider zu einem gewissen Grad auch (immer) noch abhängig von der Energiequelle. ‚Grüner‘ Strom kann ein wenig mehr kosten, muss es aber nicht (mehr).
Mehr als 1000 Stromanbieter in Deutschland machen es für den Kunden ebenfalls nicht gerade einfacher, den ‚richtigen‘ Strom zu einem günstigen Preis zu finden. Das Abtelefonieren der entsprechenden Rubrik im Branchenbuch hilft bei dem vorhandenen Tarifdschungel schon gar keinem weiter. Abhilfe schafft hier fast nur noch die automatisierte Recherche im Internet. Wer sich hier informieren will, benötigt gar nicht viele Informationen, um einen günstigen Anbieter zu finden. Die Postleitzahl und ein Näherungswert für den aktuellen jährlichen Stromverbrauch sind eigentlich schon ausreichend.
Wer sich von einem guten Strompreisvergleichsportal bei seiner Suche helfen lässt, der kann auch auf Filter zurückgreifen, die die lange Liste der möglichen Ergebnisse auf ein sinnvolles Minimum begrenzt. Filteroptionen für Ökostrom, Preisgarantien, Pakettarife und ähnliches werden oft angeboten. So kann der suchende Kunde nach 5 Minuten schon einen passenden Stromanbieter bzw. Strompreis gefunden haben und mehrere hundert Euro (!) im Jahr sparen. Will man die letzte Information auch bekommen, muss man allerdings auch den aktuellen Stromanbieter und den Namen des aktuellen Stromtarifs angeben.
Doch was bedeutet der Wechsel des Stromanbieters für den Kunden und wie kommt dieser zustande? Viele Stromverbraucher schrecken wohl vor dem Papierkram zurück, die eine Abmeldung bei dem einen Anbieter und eine Anmeldung bei dem anderen mit sich führen könnte. Lässt einen der alten Anbieter auch ohne weiteres gehen? Und was passiert, wenn der neue Anbieter nicht schnell genug den Strom wieder anschaltet? Dann bleibt es dunkel im Haus.
Das ist so allerdings nicht gaaanz richtig – und viel einfacher als oft befürchtet. Der Verbraucher bewegt sich auf einem liberalisierten Energiemarkt und kann den Stromanbieter unter Beachtung der vertraglich vereinbarten Kündigungsfristen nach seinen Vorlieben wechseln. Oder auch nicht. Oder einmal im Jahr, was sehr sinnvoll ist. Oder häufiger, wenn der Vertrag kurzfristig genug ist oder man sich auf das Sonderkündigungsrecht berufen kann.
Es bedeutet nicht einmal viel Arbeit. Der gefundene Anbieter kann direkt online gebeten werden, einen Tarifwechsel zu initiieren. Um alles weitere, also auch die Kündigung des alten Tarifs und einen reibungslosen Übergang, kümmert sich dann der neue Stromanbieter. Auch Stromausfälle sind nicht zu befürchten, denn es gibt sogenannte Grundversorger, die mit ihren Tarifen bei einem schlecht geplanten Wechsel des Stromanbieters einspringen. Hier sind die Kündigungsfristen mit einem Monat sehr kurz, was einen zeitnahem Vertragswechsel ermöglicht.
Noch ein Wort zu Pakettarifen. Diese können dem Kunden helfen, nochmal ein paar Euro einzusparen. Hierbei kauft der Kunde ein geschnürtes Paket mit einer definierten Anzahl von Kilowattstunden zu einem festen Paketpreis. Dies ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn der Kunde über Jahre hinweg einen relativ konstanten Stromverbrauch hatte und sich sicher sein kann, dass Schwankungen etwa 10% nicht überschreiten. Ist der Verbrauch höher, muss man einen Mehrpreis in Kauf nehmen. Ist der Verbrauch niedriger, zahlt man dennoch den verabredeten Paketpreis.
Strom ist also wirklich günstig, seine Farbe spielt dabei eigentlich keine Rolle.
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