Bäume wachsen nicht oft in den Himmel. Aber Holzhäuser tun das jetzt. Nach einigen weltweit bereits ausgeführten Projekten mit tragender Struktur aus Brettschichtholz, Brettsperrholz und Furnierschichtholz und einer Höhe um 30-40 Metern wird in Norwegen aktuell der Mjøstårnet erbaut, der im März 2019 in Brumunddal am Ufer des Mjøsa-See knappe 2 Autostunden nördlich von Oslo eröffnet werden soll. 18 Etagen und fast 81 Meter hoch wird das Holzhaus und ist damit das höchste Holzgebäude der Welt. Nach Fertigstellung beherbergt es ein Hotel, ein Restaurant sowie Appartements und Büros auf ca. 15000 m² Grundfläche. Das ist eine ganz schöne Leistung für ein Bauwerk aus Holz, finde ich. Und das ist bestimmt noch nicht das Ende der Fahnenstange.
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Die Tragödie um den Grenfell Tower ging durch alle Medien. Tagelang. Andere verheerende Brände in Europa und der Welt, die in den vergangenen Jahren viele Menschenleben gekostet haben, sind eher unbekannt. Doch es gibt leider Gottes viele davon. Irgendwas scheint beim Thema Brandschutz in Gebäuden also falsch zu laufen, wenn in den letzten Jahren so viele große Brände entstehen und Opfer fordern konnten. Sind das Zufälle, ist es erhöhte mediale Aufmerksamkeit oder steckt da eventuell doch ein systematisches Problem hinter? Ich hoffe nicht auf letzteres…
In Anbetracht von hohen Energiepreisen und Energieeinsparvorgaben gewinnt das Thema Wärmedämmung immer mehr an Bedeutung. Da der Einsatz von Dämmstoffen, die aus Erdöl hergestellt werden (beispielsweise EPS (Styropor) und XPS) in letzter Zeit sehr kontrovers diskutiert wird, kann in diesem Zusammenhang Naturdämmstoffen eine relevante Rolle zuteil werden. Sie weisen nicht zuletzt aufgrund der zumeist ökologisch verträglichen Herkunft ihrer Rohstoffe interessante Unterschiede gegenüber konventionellen Wärmedämmstoffen auf. Doch welche Möglichkeiten einer solchen Dämmung gibt es?
Nein, ich will in diesem Beitrag nicht wieder auf Medienberichten der letzten Monate rumreiten, in denen die Brandsicherheit von Wärmedämmverbund-systemen (WDVS) anprangert wird. Ich möchte einen Schritt weiter gehen und über die Brandsicherheit moderner Gebäude schreiben, die unter Einhaltung aktueller Normen und Richtlinien erbaut wurden. Mein Postulat: Die Einhaltung von Richtlinien ist nicht immer mit dem Begriff ‚Sicherheit‘ gleichzusetzen. Der Brandschutz moderner Materialien und Bausysteme lässt sich in unserer Zeit nicht ausreichend durch normierte Testmethoden absichern. Das gilt insbesondere für Gebäude, die unter den Aspekten Energieeinsparung und Nachhaltigkeit entworfen wurden.
Nach der BAU ist vor der BAU. So oder so ähnlich wird das Fazit für mich dieses Jahr ausfallen. In zwei Jahren geht es dann wieder nach München, doch die Erwartungen sind nach den Erfahrungen der letzten Jahre nicht wirklich hoch. Technische Trends bestätigen sich im Guten wie auch im Schlechten, echte Innovation muss man ziemlich lange suchen und die Hallen werden leider nicht wirklich leerer. Aber immerhin gab es Licht am Ende des Tunnels.
Wärmedämmung aus Aerogel war gestern. Morgen ist sie aus Nanoschaum, wenn man den Ergebnissen aktueller Forschungsvorhaben Glauben schenken darf. Namhafte Größen aus dem Bereich der Entwicklung für Wärmedämmstoffe auf Basis von Erdölprodukten wie Bayer oder BASF haben bisher versucht, entsprechende Produkte zu erforschen und auf den Markt zu bringen. Letzteres gelang bisher jedoch nicht. Doch möglicherweise haben andere mit Nanodämmung aus Zellulose den besseren Riecher. Hier wird auch schon seit Jahren und in verschiedenen Richtungen geforscht. Zuletzt hat eine Forschergruppe der Universität von Stockholm mit interessanten Ergebnissen auf sich aufmerksam gemacht.
Die bauphysikalischen und konstruktiven Eigenschaften von Dämmstoffen sind ein alter und wohlbekannter Hut. Sollte man meinen, so viel wie Gebäude in den letzten Jahren gedämmt wurden – Tendenz steigend. Doch leider gilt der einleitende Satz wenn überhaupt nur für die ‚etablierten‘ Dämmstoffe aus Mineralfaser sowie EPS, XPS, PUR/PIR oder Schaumglas. Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, Hanf oder Stroh sind weit weniger gut dokumentiert. Hiergegen will nun die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) im Auftrag vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen einer Forschungsinitiative etwas tun.
Entsprechend der seit letztem Jahr gültigen Bauproduktenverordnung (BauPVo, EU 305/2011) darf jedes Bauprodukt, das ein CE-Kennzeichen besitzt, auch in Deutschland ohne weitere Auflagen vertrieben und eingesetzt werden. Das gilt für Türen und Bodenbeläge genauso wie für Wärmedämmstoffe und Brandschutzklappen. Doch in Deutschland fordert das Deutsche Institut für Bautechnik (DIBt) auch für so gekennzeichnete Produkte die Anerkennung über allgemeine bauaufsichtliche Zulassungen und Ü-Zeichen. Gegen diese disharmonischen Regeln klagt die Europäische Kommission vor dem Europäischen Gerichtshof, der am 16. Oktober über die Zukunft von Bauregellisten & Co. entscheiden will. Der Ausgang könnte bedeutungsvoll werden.