Über die Möglichkeiten und Herausforderungen reflektierender Dämmstoffe habe ich ja schon ausführlich berichtet. Auch über Aussagen von Produzenten im Hinblick auf wärmedämmtechnische Eigenschaften dieser Produkte. Versprochen wird viel, jedoch können unabhängige Untersuchungen diese Versprechen bisher nicht bestätigen. Darum wurde einem Produzenten reflektierender Dämmstoffe schon im Jahre 2008 durch eine Gerichtsurteil untersagt, entsprechende Aussagen zu veröffentlichen bzw. damit zu werben. Reflektiert betrachtet wahrscheinlich ein gerechtes Urteil – sollte man meinen.
Schlagwort: <span>Wärmeleitfähigkeit</span>
Der Ausspruch „einen Stein im Brett haben“ ist bekannt. Doch die technische Entwicklung im Bauwesen macht nicht Halt, und dreht den Spruch um. Jetzt gibt es Holz in Steinen, genauer gesagt Hochlochziegel mit Holzfaserfüllung. Das Prinzip der gedämmten Hochlochziegel ist eigentlich schon seit knapp 10 Jahren bekannt und hat sich im Markt etabliert. Bisher beschränkte man sich bei der Dämmung jedoch auf Mineralwolle, Perlite oder EPS/PUR. Auf der BAU 2015 hatte Unipor dann aber einen Dämmstein vorgestellt, der mit Holzfasern gefüllt ist. Dieser ist nun ausgiebig getestet und marktreif.
In Anbetracht von hohen Energiepreisen und Energieeinsparvorgaben gewinnt das Thema Wärmedämmung immer mehr an Bedeutung. Da der Einsatz von Dämmstoffen, die aus Erdöl hergestellt werden (beispielsweise EPS (Styropor) und XPS) in letzter Zeit sehr kontrovers diskutiert wird, kann in diesem Zusammenhang Naturdämmstoffen eine relevante Rolle zuteil werden. Sie weisen nicht zuletzt aufgrund der zumeist ökologisch verträglichen Herkunft ihrer Rohstoffe interessante Unterschiede gegenüber konventionellen Wärmedämmstoffen auf. Doch welche Möglichkeiten einer solchen Dämmung gibt es?
Wärmedämmung aus Aerogel war gestern. Morgen ist sie aus Nanoschaum, wenn man den Ergebnissen aktueller Forschungsvorhaben Glauben schenken darf. Namhafte Größen aus dem Bereich der Entwicklung für Wärmedämmstoffe auf Basis von Erdölprodukten wie Bayer oder BASF haben bisher versucht, entsprechende Produkte zu erforschen und auf den Markt zu bringen. Letzteres gelang bisher jedoch nicht. Doch möglicherweise haben andere mit Nanodämmung aus Zellulose den besseren Riecher. Hier wird auch schon seit Jahren und in verschiedenen Richtungen geforscht. Zuletzt hat eine Forschergruppe der Universität von Stockholm mit interessanten Ergebnissen auf sich aufmerksam gemacht.
Die bauphysikalischen und konstruktiven Eigenschaften von Dämmstoffen sind ein alter und wohlbekannter Hut. Sollte man meinen, so viel wie Gebäude in den letzten Jahren gedämmt wurden – Tendenz steigend. Doch leider gilt der einleitende Satz wenn überhaupt nur für die ‚etablierten‘ Dämmstoffe aus Mineralfaser sowie EPS, XPS, PUR/PIR oder Schaumglas. Dämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, Hanf oder Stroh sind weit weniger gut dokumentiert. Hiergegen will nun die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe (FNR) im Auftrag vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) im Rahmen einer Forschungsinitiative etwas tun.
Wer die Worte Holz und Schaum in Kombination mit dem Begriff Dämmstoff hört, denkt zunächst wohl an Holzwolle-Mehrschichtplatten mit Kern aus Styropor (EPS). Die Wenigstens haben allerdings schon davon gehört, dass man stabile und dämmende Schaumstoffe aus auch Holz herstellen kann. Dies setzen seit einiger Zeit aber Forscher des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung WKI in die Realität um. Erfolgreich, wie sie selber sagen.
Wer denkt, dass die Wärmeleitfähigkeit eine physikalisch definierte Größe eines Baustoffes ist, der irrt gewaltig. Jedenfalls, wenn er aus Deutschland kommt. Hier steht die Wärmeleitfähigkeit für Protektionismus – ob dies eher dem Schutz des Marktes oder dem Schutz des Kunden gilt, lasse ich mal dahin gestellt sein. Da darf jeder seine eigene Meinung haben. In Deutschland gilt also nicht der europäischer Nennwert der Wärmeleitfähigkeit eines Baustoffes, sondern dessen Bemessungswert der Wärmeleitfähigkeit. Und dieser wird über die Vorgaben der europäischen Normung hinweg mit Zuschlägen erhöht, die bis zu 20% des Nennwertes betragen. Dem Anwender sei hier also das Wörtchen ‚Achtung‘ nahe gelegt, will er denn den U-Wert eines Bauteiles bestimmen.
Wenn man über sogenannte Hochleistungsdämmstoffe redet, kommt die Sprache immer wieder auf Vakuumdämmung. Hier stützt ein hochporöser Kern aus pyrogener Kieselsäure eine diesen Kern umschließende Membran, wobei das Volumen in der Membran evakuiert ist. So lassen sich Wärmeleitfähigkeiten von 6-8 mW/(mK) erzielen – also weit unter denen herkömmlicher Dämmstoffe. Doch auch ohne Vakuum dämmt alleine das Kernmaterial noch mit etwa 20 mW/(mK) richtig gut. Warum soll man also den beschwerlichen und fehleranfälligen Umweg eines evakuierten Bauteiles gehen, wenn man es einfacher haben kann? Das hat sich wohl auch einer der großen Produzenten von pyrogener Kieselsäure, die Evonik Industries AG, gefragt und den Dämmstoff Calostat entwickelt.
Mauersteine sind nichts Neues. Sie werden schon seit Jahrtausenden zum Bau von Gebäuden eingesetzt und haben sich in einer Vielzahl von Wandkonstruktionen bewährt. Ihre Vorteile lagen immer schon in den Bereichen Brandschutz, Schallschutz, Dauerhaftigkeit und Gestaltungsfreiheit. Jedoch wurde im Mauerwerksbau durch eine Reihe technischer Entwicklungen in den letzten Jahren/Jahrzehnten auch gestiegenen Anforderungen in anderen Bereichen Rechnung getragen. Hierdurch kann man nun auch Mauerwerkskonstruktionen erstellen, die im Wärmeschutz, im Feuchteschutz sowie durch ihre Tragfähigkeit und ihre Wirtschaftlichkeit gute Argumente für einen Einsatz bieten.