Das Bundesministerium für Umwelt schätzt, dass jeder Bundesbürger täglich fast 40 Liter Trinkwasser (ver)braucht, um Toiletten nach ihrer Nutzung zu spülen. Das sind auf das Jahr hochgerechnet mehr als 14 Kubikmeter Wasser. Finanziell mag dies für viele keine große Belastung darstellen, doch ökologisch ist der Verbrauch eines so kostbaren Gutes wie Trinkwasser in dieser Menge und zu diesem Zweck bestimmt nicht wünschenswert. Hier sparen zu können, wäre also schön – und ist auch möglich.
Zunächst müssen allerdings zwei Arten von Toilettenspülungen unterschieden werden. Auf der einen Seite gibt es die Druckspüler, bei denen das Wasser direkt aus der Versorgungsleitung – oft unter lautem Getöse – in die Toilette gespült wird. Hierzu wird der Druck im Leitungssystem ausgenutzt, einen Wasserkasten gibt es nicht. Auf der anderen Seite stehen die Kastenspüler, bei denen eine ausreichende Fließgeschwindigkeit des Spülwassers durch die Fallhöhe zwischen Wasserkasten und Toilette erzielt wird. Kastenspüler wiederum können mit Aufputz-Spülkästen und mit Unterputz-Spülkästen konstruiert werden.
Allen gemein ist die Forderung, dass zur Reinigung der Toilette genügend Wasser mit einer ausreichenden Fließgeschwindigkeit bereitgestellt werden kann. Früher hingen Aufputz-Spülkästen hoch über der Toilette, damit das Wasser schnell genug in der Schüssel ankam. Der Wasserfluss wurde über eine Kette oder eine Schnur aktiviert. Heute genügt weniger als ein halber Meter Fallhöhe, um dies zu erreichen.
Doch was ist ‚genügend‘ Wasser? Das hängt nicht nur von der Art des Spülgutes ab, sondern auch von der Bauart der Toilettenschüssel. Bei moderneren Toiletten sollten in allen Fällen 6 Liter Wasser für einen hygienisch einwandfreien Spülvorgang völlig ausreichen. Bei kleinen Geschäften kann diese Menge auch auf 3 Liter begrenzt werden. Wer sicher gehen will, dass die Toilette nicht durch zu geringe Wassermengen beschädigt wird, sollte auf die Prüfnummer des Deutschen Instituts für Bautechnik (DIBt) achten, die an der Toilette lesbar sein sollte. Sind die letzten Ziffern dieser Prüfnummer eine 6 oder eine 61, darf auch wenig Wasser fließen. Ist dies nicht der Fall, können Gerüche entstehen oder es kann sich Urinstein bilden.
Eine Begrenzung der verwendeten Wassermengen wird bei manueller Spülung im Normalfall entweder durch einen Zwei-Mengen-Taster oder eine Stoptaste erreicht. Bei der Variante mit zwei Tasten gibt die eine davon wenig Wasser aus dem Spülkasten frei, die andere mehr für die Entsorgung gröberen Spülgutes. In der Regel sind das bei moderneren Anlagen 3 bzw. 6 Liter. Mit einer Stoptaste kann der Nutzer den Spülvorgang unterbrechen, wenn er das für angemessen hält. Man kann aber auch mit primitiveren Mitteln eine Mengenbegrenzung bei älteren Spülkästen erreichen, indem man den Spülkasten teilweise mit großen Steinen (z.B. Klinker) füllt und so den Platz für das einlaufende Spülwasser verringert.
Da Toiletten aber auch in die Jahre kommen und bewegliche Teile oder Dichtungen verschleißen, kommt man häufig um eine Reparatur des Spülkastens nicht herum. Oder um dessen Austausch. Ein neuer Spülkasten muss nicht wirklich viel teuer sein und ein Austausch ist auch nicht kompliziert, sollte aber – wenn man die oft zu hoch voreingestellte Spülmenge reduzieren möchte – von einem Handwerker ausgeführt werden. Dann kann sich die Investition durch die eingesparte Wassermenge schon nach ein paar Jahren amortisieren.
Wie man es auch macht, man kann auf jeden Fall und bei fast allen Toiletten kostbares Trinkwasser sparen. Das muss aber nicht unbedingt über eine Begrenzung der Wassermenge geschehen, was bei älteren Toiletten zu Problemen führen kann. Man kann anstelle von Trinkwasser auch Regenwasser verwenden. Das Wasser hierfür gibt es gratis von der Natur und man muss ’nur‘ in eine Regenwassernutzungsanlage investieren. Das macht natürlich nur bei einem Neubau oder einer größeren Renovierung Sinn, wenn man neue Leitung verlegen kann. Dann kann man das Regenwasser aber nicht nur für die Toilette nutzen, sondern auch in der Waschmaschine.
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