Ich bin neulich über ein Konzept mit dem Namen ‚Trias Energetica‚ gestolpert, das ursprünglich an der niederländischen Universität in Delft entwickelt wurde und eine vernünftige Vorgehensweise beim Sparen von Energie in Gebäuden beschreibt. Das will ich natürlich niemandem vorenthalten. Die 3 Grundpfeiler dieses Konzeptes sollen in ihrer Konstellation zu Energieeinsparungen führen und die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern verringern. Das Prinzip dieses Konzeptes ist dabei genauso logisch wie einleuchtend.
Die Maßnahmen, die in ‚Trias Energetica‘ definiert sind und pyramidenförmig aufeinander aufbauen, sind folgende:
- Reduktion des Energiebedarfs auf ein Minimum
- Einsatz von Energie aus nachhaltigen Quellen
- Effiziente Nutzung fossiler Energieträger
Das Konzept basiert also darauf, den Bedarf an Energie in Gebäuden in einem ersten Schritt so weit wie möglich zu reduzieren. Gemeint ist damit, dass die Gebäudehülle beispielsweise durch entsprechende Wärmedämmung und Luftdichtheit die bereitgestellte Wärmeenergie im Gebäude hält. Diese Maßnahmen werden als ‚low-hanging fruits‘ angesehen, die einfach und oft günstig zu verwirklichen sind sowie zugleich ein komfortables Innenklima schaffen. Im Englischen wird dieses Prinzip auch durch den Ausdruck ‚fabric first‘ – also ‚Bausubstanz zuerst‘ – beschrieben.
Erst wenn dem Gebäude nur noch ein Minimum an Wärmeenergie zugeführt werden muss, kann dieser Bedarf in einem zweiten Schritt über nachhaltige bzw. regenerative Energiequellen vernünftig gedeckt werden. Diese sind fossilen Energiequellen wie Kohle, Erdöl oder Erdgas aber natürlich auch Atomkraft wo immer möglich vorzuziehen.
Nur dort, wo nachhaltige Energiequellen nicht zu Verfügung stehen, sollte man als letzte Möglichkeit auf fossile Energieträger zurückgreifen. Diese Energieträger müssen dann allerdings effizient genutzt werden. Dabei ist nicht nur ein hoher Wirkungsgrad der technischen Anlagen für die Umwandlung in Wärmeenergie anzustreben, sondern auch Gewinnung und Transport sollen möglichst effizient und umweltschonend erfolgen.
Entsprechend den Prinzipien des ‚Trias Energetica‘ beginnt die Planung eines jeden Niedrigenergiegebäudes also mit einer ausreichend gedämmten und luftdichten Gebäudehülle, um unnötige Energieverluste direkt an der Basis zu vermeiden. Erst wenn die Bausubstanz zufriedenstellenden Eigenschaften aufweist, sollte man sich den höheren Niveaus der Energiepyramide zuwenden.
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