Dieses Thema habe ich vor einiger Zeit schon einmal behandelt. Damals ging es etwas spezieller alleine um den Versicherungsschutz beim Hausbau, also während der Zeit vor der Fertigstellung eines Gebäudes. Daran anschließend muss man sich jedoch direkt die Frage stellen, wie ein Bauherr bzw. Besitzer eines Gebäudes sich finanziell gegen Risiken und Unwägbarkeiten absichern kann, nachdem das Gebäude errichtet ist und man darin wohnt, arbeitet oder dieses auf andere Art und Weise nutzt.
Zunächst aber noch einmal ein kurzes Recap der Möglichkeiten, die sich einem Bauherrn bieten, um sich und sein Bauprojekt während der Bauphase vor finanziell unter Umständen schwerwiegenden Folgen zu bewahren. Ein Bauherr sollte sich früh genug Gedanken über den Sinn und die Notwendigkeit verschiedener Versicherungslösungen machen, die ihn im Zweifelsfall absichern können.
- Eine Baufertigstellungs- und Baugewährleistungsversicherung bietet Absicherung für den Fall, dass teilnehmende Bauunternehmen in Insolvenz gehen oder fehlerhafte Arbeit leisten. Im Rahmen der Versicherung können vor Projektbeginn außerdem die Bauunterlagen von Fachleuten auf mögliche Fehler überprüft werden. Ebenso können Gutachter auf der Baustelle frühzeitig Mängel aufzeigen und deren Behebung veranlassen.
- Bauhelfer aus dem Bekannten- oder Familienkreis werden im Rahmen einer Bauhelfer-Unfallversicherung gegen Gefahren während der Bauarbeiten abgesichert. Die Leistungen bestehen in der Regel aus einem finanziellen Ausgleich, z.B. bei Verletzungen. Voraussetzung dafür ist, dass die Bauhelfer bei der Berufsgenossenschaft als solche gemeldet sind.
- Bauherren tragen die Verantwortung für Unfälle oder andere Schäden, die sich während der Bauphase ereignen. Eine Bauherrenhaftpflichtversicherung reguliert entstandene Schäden und wehrt unberechtigte Schadensersatzforderungen ab, falls die Position für mitversicherte Bauleistungen in der privaten Haftpflichtversicherung nicht ausreicht. Zudem übernimmt der Versicherer anfallende Gerichts- und Anwaltskosten.
- Während des Baus kann es zu Bränden oder witterungsbedingten Schäden kommen. Eine Feuerrohbau- und Bauleistungsversicherung bietet Absicherung gegen diese Schadensarten sowie gegen Vandalismus.
Ein umfassender Versicherungsschutz für Hauseigentümer berücksichtigt jedoch nicht nur die Zeit vor dem Einzug in (s)ein Gebäude sondern auch die möglichen Gefahren, die nach der Fertigstellung des Gebäudes auftreten können. Hierzu müssen unter Umständen neue Versicherungen abgeschlossen oder bestehende angepasst werden.
- Die Gebäudeversicherung ersetzt die Feuerrohbauversicherung und übernimmt die Absicherung gegen Schäden durch Brände, Überschwemmungen sowie Sturm und Hagel. Als Ergänzung kann auch die Absicherung gegen Elementarschäden wie z.B. Erdbeben oder Schneelast sinnvoll sein.
- Eine bereits bestehende Rechtsschutzversicherung sollte bei Bedarf um Leistungen erweitert werden, die für Haus- oder Grundstückbesitzer relevant sind. Auf diese Weise werden die Rechtskosten abgesichert, die sich etwa aus Steuerangelegenheiten oder Konflikten mit Nachbarn ergeben.
- Vorhandene Hausratsversicherungen sollten beim Umzug in das neue Zuhause innerhalb eines Monats angepasst werden um Versicherungslücken vorzubeugen.
- Die Privathaftpflicht muss nicht angepasst werden, wenn der Eigentümer die Immobilie selbst nutzt. Wird diese vermietet, muss u.U. eine spezielle Grundbesitzerhaftpflichtversicherung abgeschlossen werden.
- Wenn ein Gebäude mit einer Ölheizung beheizt wird, deren Tankvolumen die Leistungsgrenzen der Privathaftpflichtversicherung übersteigt, wird zusätzlich eine Gewässerschadenhaftpflicht notwendig sein.
Neben dem Einschluss von Elementarschäden in der Gebäudeversicherung, sollte man diese auch unbedingt in der Hausratversicherung berücksichtigen. Denn auch das Inventar kann ja durch einen Elementarschaden beschädigt werden.