Wärmeleitfähigkeiten alter Baustoffe

Sachverständige und Energieberater kennen das Dilemma: Man steht in einem sanierungsbedürftigen Altbau und denkt nur noch „Oje, was haben die denn hier für ein Zeug verbaut!“. Und dann muss man für Bauteile mit diesem Zeug drin auch noch wärme- oder feuchteschutztechnische Berechnungen durchführen. Leider ist das kein Einzelfall, denn in der Zeit bis zum 2. Weltkrieg und auch noch in den Jahren danach wurden Baustoffe verbaut, die es heute so nicht mehr gibt. Und natürlich sind auch die technischen Angaben solch alter Baustoffe eher spärlich gesät. Wir haben uns einmal hingesetzt und die Wärmeleitfähigkeiten von ein paar der damals typischen Baustoffe aufgelistet. Vielleicht helfen diese Hausnummern dem einen oder anderen Kollegen ja bei der täglichen Arbeit…

Baustoff Rohdichte
[kg/m³]
Wärmeleitfähigkeit
[W/(mK)]
Sandschüttung  0,58 – 0,68
Steinkohlenschlackeschüttung  790  0,16 – 0,23
Hochofenschaumschlacke  0,12 – 0,40
Feuerasche  900  0,29
Ziegelsplitt  0,35
Splitt  1500  0,81
Bimskiesfüllung  600 – 750  0,16 – 0,233
Bimsdielen  700 – 800  0,25 – 0,28
Bimskies  < 1000  0,16 – 0,19
Bims-Schwemmstein-Ausmauerung  500 – 800  0,16 – 0,24
Wandbauplatten aus Naturbims / Hüttenbims  800 – 1000  0,25 – 0,30
Wandbauplatten aus Schlacke  1000 – 1200  0,30 – 0,40
Wandbauplatten aus Sinterbims / Ziegelsplitt   1200 – 1400  0,40 – 0,50
Wandbauplatten aus Gips  1200  0,50
Porengipsplatten  600 – 700  0,25 – 0,28
Gipsdielen  800 – 1200  0,349 – 0,50
Strohlehmwickel  0,040 – 0,47
Strohlehm in Decken und zwischen Sparren   800  0,60 – 0,70
Massivlehm und Lehmformlinge  0,80 – 1,1
Holzlehm  750  0,17
Schwerlehm  2000 – 2400  1,20 – 1,80
Leichtlehm  0,40
Stroh / Reet (grob)  0,047
Stroh / Reet (fein)  0,06
Schilf  0,14
Schilfrohrplatten  200 – 300  0,081 – 0,12
Bauschlackenwolle (lose)  0,06
Bauschlackenwolle (Matten)  60 – 110  0,04 – 0,05
Holzwolle-Leichtbauplatten 25 – 35 mm  0,08
Pflanzliche Faserdämmstoffe  0,047
Naturseide  100 – 135  0,06
Seegras  150  0,040 – 0,047
Strohhäcksel  0,047
Torfoleumplatten  < 250  0,047
Korkplatten  120 – 200  0,035 – 0,04
Korkparkett  450  0,055
Korkstein  0,05
Holzschalung  0,14
Sägespäne / Holzspäne  0,07 – 0,093
Kieselgur  270  0,05
Kieselgurstein  969  0,24
Kies, einkörnig  1500  0,81
Kies, gemischtkörnig  1850  1,40
Naturstein, dicht (Granit)  3,0
Naturstein, porig (Sandstein)  2,0 – 2,7
Ziegelsplittbeton (geschlossenporig)   1600 – 2000   0,65 – 1,10
Ziegelsplittbeton (haufwerksporig)  1200 – 1600  0,40 – 0,65
Blähtonbeton / Bimsbeton  800 – 1200  0,25 – 0,40
Steinholz  550 – 1600  0,174 – 0,698
Holzbeton  800 – 1000  0,35 – 0,45
Holzbetonsteine  800 – 1000  0,38 – 0,48
Hüttensteine  0,60 – 0,75
Hüttenbims  750  0,22
Hüttenbimsbeton  1200 – 1600  0,49 – 0,78
Wellpappe  0,04 – 0,07
Asbestzementplatten  1800  0,30
Gas- und Schaumbetonsteine  600 – 1200  0,30 – 0,60
Tuffstein  1450  0,48
Lehmstein  0,41 – 0,97
Lehmputz  0,60 – 0,80
Korklehmputz  0,05 – 0,085 
Kalkmörtel  0,75
Zementmörtel  1,20
Kalkgipsmörtel  0,6

Quellen:
Wenn noch jemand andere oder abweichende Daten hat, sind diese herzlich willkommen. Und wenn es wirklich mehr Daten werden sollten, werde ich auch bestimmt die Sortierung noch ein wenig anpassen und die Liste übersichtlicher gestalten.

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40 Comments

  1. Rudolf Plagge said:

    Zur Bewertung von geplanten Sanierungsmaßnahmen ist die Wärmeleitfähigkeit von Baustoffen alleine nicht ausreichend.
    In der Regel sind zumindest noch hygrische Kennwerte notwendig.

    23. Februar 2012
  2. Stefan said:

    Hallo Herr Dr. Plagge,
    das ist natürlich völlig richtig, denn gute Energieberater sollten nicht nur den Heizölverbrauch eines Gebäudes im Auge haben, sondern auch die Tauglichkeit und Sicherheit der schon bestehenden Baukonstruktion. Und dazu müssen über den Wärmeschutz hinaus u.U. auch alle anderen Disziplinen der Bauphysik sowie die Statik mitspielen. Gute Sachverständige wissen dies sowieso.
    Wenn Sie also für eine ausreichend große Menge heute nicht mehr eingesetzter Baustoffe auch relevante hygrische Kennwerte vorliegen haben (und das ist ob Ihrer langjährigen Arbeit sicherlich der Fall), werden wir gerne eine weitere Übersicht mit den entsprechenden Werten veröffentlichen.

    23. Februar 2012
  3. Dr. Ing. Gaebler said:

    Sehr geehrte Damen und Herren

    bitte Ihre freundliche Unterstützung:
    in den 70er jahren wurde in den in Schutt gelegten Großstädten aufgeräumt und es entstand der Baustoff Ziegelsplitt-Hohlblockteine.

    An sich kein schlechtes Baumaterial..bzgl therm. Isolierung und Dampfdiff.. Die festigkeit hat sich ja in der Praxis gezeigt: die Häuser stehen noch rissfrei..

    In Ihrer Tabelle http://www.baupraxis-blog.de/waermeleitfaehigkeit-baustoffe/ fehlt leider ein solches material

    wäre es ihnen möglich mir die entsprechenden Werte nach aktuellen kenntnisstand mitzuteilen ( und ggf einzupflegen). Das wäre super

    Danke und Gruß aus berlin
    Wolfgang G

    https://www.energieberaterkurs.de/export/sites/default/de/Dateien_Kennwerte/kennwerte_aussenbauteile.pdf

    https://www.delta-q.de/export/sites/default/de/downloads/bauteilhandbuch.pdf

    http://www.code-knacker.de/mauersteine.htm

    6. Oktober 2014
  4. Stefan said:

    Guten Tag Herr Dr. Gaebler,
    Ich bin mir nicht sicher, wie ich Ihre Anfrage verstehen darf. Wärmeleitfähigkeiten für Hohlblocksteine aus Ziegelsplittbeton sind in den von Ihnen verlinkten Quellen enthalten (z.B. erster Link, Seite 27) und weichen nicht wesentlich von den hier angegebenen „Hausnummern“ für haufwerksporigen Ziegelsplittbeton ab. Von daher…?

    Ich werde mich aber in einer ruhigen Minute sehr gerne hinsetzen und die neuen Daten einpflegen. Vielen Dank also für die Links! Und ich werde auch versuchen, die Wärmeleitfähigkeiten besser mit ihren Quellen zu verknüpfen, um eine zeitliche Zuordnung zu erleichtern. Aber das könnte noch ein wenig dauern…

    6. Oktober 2014
  5. j. krafzick said:

    Ist eine zusätzliche feuerhemmende Platte nötig wenn die Seitenwände in einem Treppenhaus aus den 50er Jahren aus Bimsstein 14er bzw. 11,5er Stärke sind? Die Meinungen gehen da auseinander. Angeblich wird Bimsstein wegen der hohen feuerhemmenden Eigenschaften für Kamine genommen.

    30. November 2015
  6. Stefan said:

    Eine kurze Rückfrage: Warum sollte denn eine Treppenhauswand aus Bimsstein überhaupt mit Platten – feuerhemmend oder nicht – bekleidet werden?

    1. Dezember 2015
  7. mißfeldt,frank said:

    moin aus dem hohen norden(kiel),ich habe ein ca 200 jahre altes reetdachhaus,daß demnächst ein neues(reet)dach bekommen soll.ich baue gerade den dachboden mit neuen dielen aus und bin auf eine ca 10 cm dicke reetschicht als dämmung gestoßen.ist das als isolierung genug?oder ist glaswolle besser?ich bin eher für die ökologische form der dämmung.in einem teil der dämmung bin ich auf birkenrinde???(sieht wirklich wie birkenrinde aus) gestoßen ,wie ist es damit?
    danke im vorraus
    gruß frank missfeldt

    8. März 2017
  8. Stefan said:

    Dann mal Mojn in den Süden!
    Wenn Sie den Dachboden „ausbauen“, soll er dann beheizt und bewohnbar sein? Dann würde sich eine Dämmung der Decke erübrigen.
    Birkenrinde halte ich für wenig wahrscheinlich (ein Bild würde helfen), aber es ist schon richtig, dass früher viel in Hohlräume gestopft wurde… heute eigentlich auch noch, aber nun mit wissenschaftlichem Ritterschlag.

    8. März 2017
  9. Thomas said:

    Hallo,
    ich habe ein Gebäude Baujahr 1960 mit 36,5cm Aussenwandstärke in Mauerwerk V25. Ich gehe hier von einem Bimsvollstein aus. Mit welcher Wärmeleitfähigkeit kann man rechnen?
    Viele Grüße, Thomas

    25. Februar 2019
  10. Thomas said:

    Hallo Stefan,

    vielen Dank für die schnelle Info.

    Viele Grüße, Thomas

    28. Februar 2019
  11. Paul said:

    Hallo Stefan,

    ein sehr interessanter Post.
    Wir sanieren ein Haus von 1963, dieses wurde mit 24 HBL BIMS Steinen errichtet. Mit welcher Wärmeleitfähigkeit würden Sie rechnen?
    Vielen Dank

    15. September 2020
  12. Stefan said:

    Hallo Paul,
    Gute Frage, weil das ja doch sehr von der Rohdichte und vom Steinformat abhängig ist. Und dass DIN 4108 von 1960 diese Steine (noch) nicht regelt, macht es auch nicht einfacher.
    Das ZUB hat vor Jahren einen Katalog regionaltypischer Materialien im Gebäudebestand herausgegeben und dort wird eine Wärmeleitfähigkeit von 0,56 W/(m·K) angesetzt, allerdings für eine sehr hohe Rohdichte von 1400 kg/m³. Dennoch würde ich mit diesem Wert rechnen, auf der sicheren Seite liegend.
    Gruß, Stefan

    17. September 2020
  13. Paul said:

    Hallo Stefan,

    vielen Dank für dein schnelles Feedback. Die Rohdichte lässt sich wahrscheinlich auch nicht ermitteln? In der Baubeschreibung ist der Stein leider auch nicht näher beschrieben. Im Text steht nur HBL25, in den Zeichnungen ist eine Wandstärke von 24 eingetragen. Optisch kann man nur sagen, dass es ein BIMS Stein ist. Inzwischen hat sich mein E-Berater auch gemeldet, er hat einen sehr niedrigen Wert angesetzt 0,12 W/(m·K). Noch mal Danke für die Rückmeldung.

    17. September 2020
  14. Alfred Gayer said:

    Hallo,
    ich habe ein Gebäude aus 1967, in dem im Fußbodenaufbau 2,5 cm Kunstharzschaum angegeben sind. Vermutlich so etwas wie Polyurethan. Welche Wärmeleitfähigkeit könnte ich dafür ansetzen? 040?

    Beste Grüße

    29. März 2021
  15. Stefan said:

    Hallo Herr Gayer,

    Ich habe leider die alten DIN 4108 aktuell nicht zur Hand, in diesem Fall die von 1960, aber ich konnte sehen, dass Kunstharzschaum in der 1952-Fassung mit 0,040 angegeben wurde. In einer Korrektur von 1972 waren es dann 0,035 für die entsprechenden „Schaumkunststoffe“. Auf der sicheren Seite würde ich also 0,040 ansetzen.

    29. März 2021
  16. Andreas Lindemann said:

    Guten Tag, seit gewisser Zeit treibt mich eine Frage rum. Thema Bimsstein. Es gibt 2 doch sehr unterschiedliche Annahmen was den U-Wert angeht. So geht Altbaukonstruktionen mit 1,53 W/m²K an den Bimsstein ran und der Dena Feldversuch mit 0,9 W/m²K. Im Bezug auf den Fensteraustausch natürlich zwei völlig verschiedene Hausnummer. Für mich als Laie in der Bauphysik ist der U-Wert mit 1,53 völlig überzogen. Gerade im EFH-Bereich. In der Region Rund um Koblenz wurde dieser Baustoff ja relativ oft in der Nachkriegszeit verwendet, weil er Lokal verfügbar war. Was würdet ihr sagen, was man am besten annimmt.

    24. Mai 2021
  17. Stefan said:

    Hallo Herr Lindemann,
    Bims ist eine schwierige Nummer in Sachen Verallgemeinerung und Annahme. Da kommt es sowohl auf das Alter des Bauwerkes als auch auf die vorhandene Konstruktion an.
    Ein U-Wert von 1,53 ließe bei monolithischer Bauweise immer noch eine Steindicke von knapp 24 cm zu, wenn man von einer (recht niedrigen) Wärmeleitfähigkeit von 0,5 ausgeht.
    Wer sich da auf Tabellenwerke verlässt, kann einen schweren Stand haben. Ich würde eher versuchen, an alte Aufzeichnungen des konkreten Projektes heranzukommen.

    24. Mai 2021
  18. Stefan said:

    Hallo Stefan,
    toll wie sie hier seit Jahren Fragen beantworten und jetzt hoffe ich, dass sie meine Frage als Namensvetter auch beantworten können ^^
    Ich bin Jungingenieur (Student kurz vor dem Abschluss) und arbeite an einem meiner ersten Projekte. Aus der Bestandsstatik geht hervor, dass verschiedene Mauerwekssteine benutzt wurden. Jetzt kann ich mit den Bezeichnungen wenig anfangen und finde weder in meinen Tabellenwerken noch im Internet passende Lambda Werte für folgende Mauerwerkssteine: Hbl 50 MG II ; KSL 1,4/150 MG II und KSL 250 MG II. Kennen sie diese Bezeichnungen oder haben dafür eventuell Erfahrungswerte oder Tabellenwerte zur Hand ??
    Grüße
    Stefan

    28. Mai 2021
  19. Burkhard Strüven said:

    Hallo Herr Lindemann,
    ich bin Mieter in einem denkmalgeschützten Wohnkomplex aus den späten 20er Jahren.
    Der Komplex wird zu Zeit aufwändig saniert, ein Teil der Maßnahmen sind als energetische Modernisierung ausgewiesen.
    Dazu habe ich zwei Fragen:
    Bei den Dacharbeiten (Flachdächer) ist in Teilen ein Material entfernt worden, dass die Arbeiter als „Glasstein“ bezeichnet haben. Tiefschwarz, hart, spröde und von einer Struktur die fast kristallin wirkt.
    Was könnte das sein?
    Von den Dächern heruntergeholt worden ist ansonsten folgendes:
    5cm Teerkork mit einer Schicht Teerpappe obendrauf (oder Bitumen)
    eine bis zu 50 cm dicke Schicht „Trockenbeton“ (der soll wohl wegen seiner Porösität einen guten Wärmedämmwert gehabt haben)
    Eine Schicht Teerpappe (oder Bitumen)
    10 cm Styropor
    Eine Schicht Teerpappe (oder Bitumen)
    10 cm Styropor
    Eine Schicht Teerpappe (oder Bitumen) von etwa 5cm Dicke.

    Neu aufgebracht wird:
    Eine Schicht Teerpappe (oder Bitumen)
    2cm Platten „Enertherm“
    unbekannte Dicke „Villaperl“, wohl eine Art Schüttestrich
    18 cm Styropor
    1 schwarze Kunstofffolie unbekannter Art
    Eine Schicht Teerpappe (oder Bitumen)

    Gibt es die Möglichkeit, alte und neue Dämmwerte (rechnerisch) zu vergleichen?

    Mit freundlichen Grüßen
    Burkhard Strüven

    2. Juni 2021
  20. Stefan said:

    Hallo Stefan,
    Steckenpferde sterben wohl langsamer 😉
    Fangen wir hinten an:
    – „MG II“ steht für die Mörtelgruppe. Ohne weitere Info würde ich bei einem älteren Bestandsgebäude für den Einfluss der Mörtelfuge auf die Wärmeleitfähigkeit auf der sicheren Seite liegend Normalmörtel annehmen (keinen Leichtmörtel).
    – „Hbl 50“ sind „Hohlblocksteine“ mit einer Druckfestigkeit von 50 kp/cm². Die Wärmeleitfähigkeit hängt vom Produktionszeitraum und der Rohdichte ab. Nähere Infos gibt es hier:
    https://www.klb-klimaleichtblock.de/files/documents/Broschueren/2018_01/Waermeleitzahlen.pdf
    – „KSL“ ist ein „Kalksand-Lochstein“, die „1,4“ sind eine Rohdichte von 1,4 kg/dm³ mit einer Wärmeleitfähigkeit von 0,7 W/(m·K), die „150“ und „250“ sind die Steindicke in mm (die 250 sollten dann aber 240 mm sein).
    Hilft das weiter?

    2. Juni 2021
  21. Stefan said:

    Hallo Herr Strüven,
    Ich versuche mal anstelle von Herrn Lindemann zu antworten (obwohl er es sehr gerne auch darf…).
    Ein rechnerischer Vergleich ist natürlich möglich, allerdings fehlen mir in diesem Fall zu viele Informationen zu den verwendeten Materialien. Da möchte ich mich nur ungern zu weit aus dem Fenster lehnen.

    3. Juni 2021
  22. Antje said:

    Hallo, wir sind gerade an unserem Wohnzimmerboden dran. Bj. 1901, darunter Gewölbekeller. Schlackeschüttung ca. 40 cm in der Mitte. Darüber Luft und Dielenboden ca. 23 mm. Jetzt sehe ich dass die Schlacke super Werte (s.o.) hat und damit auch die aktuellen Vorgaben erfüllt. Könnten wir z.b. die Schüttung drin lassen, eine Vakuumplatte einfügen und mit OSB-Platte und Holzfussboden aufbauen?
    Vielen Dank und Grüße

    5. August 2021
  23. Stefan said:

    Dann müsste ich erst einmal nachfragen: Was soll das denn für eine Vakuumplatte sein?

    10. August 2021
  24. Antje said:

    Das sind Wärmedämmplatten, die einen geringen Aufbau und dennoch gute Wärmedämmwerte haben. Die wären wohl für eine Altbausaierung geeignet, v.a. wenn man nicht viel Höhe hat. Sind allerdings etwas teurer. Ich habe die gegoogelt und es kommen da einige Modelle u. A. Von Knauf etc. Raus.

    Ich würde uns gerne die Entsorgung der Schlacke ersparen, wenn möglich und wenn ich mir die Wärmeleitfähigkeit in ihrem Artikel anschaue erst recht. M. W. Schreibt die aktuelle kfw-40 Verordnung eine Wärmeleitfähigkeit von 0,25 vor.

    10. August 2021
  25. Stefan said:

    Ok, also VIP also Vakuumplatte. Davon würde ich abraten. Zum einen kann man sie nicht zuschneiden – auch wenn es verschiedene Formate gibt, geht sich das Verlegen selten aus. Zum anderen ist das Vakuum schnell dahin, wenn ein Loch in die Hülle kommt. Selbst bei immer noch geringen Wärmeleitfähigkeiten von belüfteten Platten wäre mir der Höhengewinn zu teuer. Und wenn ich es richtig lese, verkauft Knauf nur an Weiterverarbeiter (für Kühlschränke, Lastwagen etc.). Wenn es sein soll, wären Produkte von Variotec oder Va-Q-Tec bestimmt einfacher zu bekommen.

    Die Schlacke kann natürlich in der Decke bleiben. Den restliche Wärmedämmung zur Einhaltung der Anforderungen würde ich eher mit einem anderen, mehr traditionellen Dämmprodukt erreichen. Auch hier gibt es Dämmstoffe, die bei geringer Dicke schon recht effizient sind. Phenolharzplatten wären eine Möglichkeit.

    11. August 2021
  26. Alfred Gayer said:

    Hallo Stefan,

    ich habe als Geschossdecken aus 1950 Hohlsteindecken bzw. Tritzdecken mit Lischma-Trägern aus Stahlblech und Deckenhohlsteinen, lt. Statiker. Das ist die oberste Geschossdecke, die nun gedämmt werden soll. Was kann ich bei dieser Konstruktion mit einem Aufbau von 20 cm für eine Wärmeleitfähigkeit ansetzen?

    7. Oktober 2021
  27. Stefan said:

    Hallo Alfred,
    Sehr gute Frage… bei solchen Mischkonstruktionen aus Stahl (als wirkungsvolle Wärmebrücke), Beton und Luft müsste man eigentlich eine Simulation starten, um einen U-Wert genau (genug) bestimmen zu können. Für eine einzelne Decke ist das natürlich recht teuer. Allerdings lassen die Stahlträger nach Norm eine „Handrechnung“ nicht zu.

    7. Oktober 2021
  28. Petra said:

    Hallo Zusammen,

    ist der Mindestwärmeschutz der Geschoßdecke mit 16 cm Stahlbetondecke und 6 cm Estrich BJ 1973 in einer unbeheizten Dachabseite (DIN 4108 von 1969) gewahrt?

    1. Dezember 2021
  29. Stefan said:

    Als Anforderung nach DIN 4108 von 1969 gilt für Decken unter nicht ausgebauten Dachgeschossen ein R-Wert von 0,75… jedoch in der Einheit m2 x h x grd / kcal. Mit 1 kcal = 1,163 Wh wird daraus das neuzeitlichere R = 0,645 m2 x K / W.
    Das Problem ist nur, dass die alte DIN Wärmeleitfähigkeiten weder für Stahlbeton noch für Estrich definiert. Allerdings gibt Tabelle 7 R-Werte für einfache Deckenkonstruktionen an. 16 cm Stahlbeton aus Kiesbeton hat demnach einen R-Wert von 0,11 (alte Einheit) bzw. mit Ziegelsplittbeton R = 0,2. Von dort aus ist es aber noch ein gutes Stück bis 0,75 m2 x h x grd / kcal. Diese Lücke wird mit 6 cm Estrich nicht zu schließen sein.

    4. Dezember 2021
  30. Alfred said:

    Hallo,

    in einer Baubeschreibung aus dem Jahr 1961 wurde die Kellerwand als Stampfbeton mit 36,5 cm angegeben. Ist Stampfbeton wie Normalbeton mit 1800 kg/m³ zu behandeln?

    19. Mai 2022
  31. Stefan said:

    Es sind die gleichen Baustoffe drin: Zement, Wasser und Zuschlag. Von daher würde ich das so machen.
    Und wenn Sie ein wenig mehr Sicherheit haben wollen, nehmen Sie 2000 kg/m³ an.

    22. Mai 2022
  32. Bettina said:

    Hallo,
    in unserem Haus von 1972 sind als Innenschale 17,5 cm Leca-Steine verbaut (lt. Baubeschreibung). Haben Sie dafür einen R-Wert?

    4. November 2022
  33. guenther.selzer said:

    Hallo Stefan, sehr Interessant deine Ausführungen.
    ich hab ne Frage: In meiner oberen Geschoßdecke ist der Aufbau etwas verwirrend ich habe von unten nach oben mineralischen Kalk-Zement-Putz von ca 1-2 cm Stärke, der Putz ist in Schilf oder Strohmatten eingebettet, es folgen Holzbretter ca 2 cm dick, dann folgen Balken Holz 12 x 12 cm, darauf Balken 80 x 60, zwischen den Balken sind Strohwickel eingelegt und mit Schüttung aus Bimsgestein und Asche verfüllt. darüber dann Holzdielen von 2cm.
    Die Strohwickel sind um Holzstäbe gewickelt und mischen sich natürlich mit der Schüttung, wie kann ich die Strohwickel (ca.8 cm) und die Schüttung (ca.14 cm) in einer Rechnung für den U-Wert unterbringen, die Lagen sind ja nicht exakt getrennt. Kann ich die als Schnittmenge berechnen?

    Gruß
    G-S

    5. November 2022
  34. Stefan said:

    Hallo Bettina
    Der Ausgangsstoff für Lecasteine ist Blähton. Die Wärmeleitfähigkeit alter Steine liegt je nach Rohdichte irgendwo bei 0,25 bis 0,40, also sollte der R-Wert zwischen 0,438 und 0,7 liegen. Auf der sicheren Seite also eher 0,438 m2*K/W.

    21. November 2022
  35. Stefan said:

    Hallo Guenther,
    Ist das eine „Schnittmenge“ im Sinne von „Durchschnitt“ der beiden Wärmeleitfähigkeiten in den unteren 8 cm?

    21. November 2022
  36. Jessica Couzens said:

    Hallo Stefan,
    ich habe ein Gebäude im Raum Uelzen, welches aus Laca Mauerwerk ausgeführt wurde. Haben Sie davon schon mal was gehört. Ich vermute, dass es vielleicht von Leca abgeleitet wurde?
    Es soll hier wohl mal ein Ziegelwerk gegeben haben.
    Auf einen Tipp würde ich mich freuen:-)
    Viele Grüße
    Jessica

    19. Mai 2023
  37. Stefan said:

    Hallo Jessica,
    Gute Frage. Obwohl es auch (immer noch) Leca Mauersteine gibt, würde ich diesen Schluss nicht unbedingt ziehen.
    Laca in Spanisch bedeutet beispielsweise Lack. Ob das irgendwie mit einer Beschichtung des Mauerwerks zusammenhängen kann, muss ich aber auch dahingestellt lassen…

    22. Mai 2023
  38. Pöll said:

    Hallo Herr Lindemann
    Wir möchten die Fassade dämmen. Haben in etwa 18 cm zur Verfügung.
    (durch Dachüberhang) Am liebsten mit einer Vorhang gedämmten Fassade. Holzlatten, Dämmplatten 6 cm zweimal übereinander zum Schluss VinyTherm Fassaden Platten die hinterlüftet sind. Da ich die Arbeiten vorwiegend selbst verrichten möchte fehlt mir der U Wert meiner vorhandenen Außenwand. Die Beschaffenheit der Außensteine ist Schlackeholraumsteine 36cm x 24cm sowie Kalksandstein versetzt gemauert. Der Putz ist ziehmlich stark. Gesamtwandstärke 42 cm. Das Baujahr ist 1967.
    Können Sie uns helfen?
    Mit freundlichen Grüßen
    Mirko Pöll

    21. Juli 2023
  39. Stefan said:

    Versetzt gemauert? Das klingt erstmal so, als ob ich eine Zeichnung bräuchte, um die Abmessungen zu verstehen…

    27. Juli 2023

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