Was Wärmedämmung kann

Wärmedämmung auf den Sparren im Altbau… ‚und was nicht‘, sollte man im Anschluss an die Überschrift sinnvollerweise gleich nachschieben. Um eine Erklärung am Anfang kurz zu halten, kann Wärmedämmung vieles, aber lange nicht alles. Sie kann Wärme im Winter mehr oder weniger gut im Haus halten, aber sie kann Wärme im Sommer nur bedingt draußen halten. Sie kann einiges an Heizenergie und damit an Kosten einsparen, muss dafür aber gut durchdacht geplant und eingebaut werden. Dies gilt für den Neubau wie auch für die Modernisierung. Und bei allen technischer Details ist die langfristige Kostensenkung für den Endverbraucher einer der wichtigsten Vorteile von Wärmedämmung.

Bei niedrigen Außentemperaturen geht an meisten Heizwärme durch die Gebäudehülle verloren. Durch diesen unnützen Verlust steigen natürlich die Kosten für die Bereitstellung von Wärmeenergie zur Beheizung eines Gebäudes. Durch den Einsatz einer Wärmebildkamera (Thermografie) kann man beispielsweise recht einfach feststellen, an welchen Teilen der Gebäudehülle viel Energie eingespart werden kann. In vielen Fällen zeigt sich, dass man sich schleunigst um eine gute Wärmedämmung kümmern sollte.

Nun sollte man meinen, dass durch flächenmäßig große Bauteile wie Außenwände, Fußboden oder Dach der Löwenanteil an Energie verloren geht. Diese Annahme ist jedoch nur in begrenztem Umfang richtig, wenn es um finanzielle Einsparungen geht. Denn dann darf man nicht nur die Energieeinsparungen ins Auge fassen, sondern muss auch die Ausgaben für einen Einbau der Wärmedämmung beachten. Gerade letzterer Punkt bringt die Verhältnisse von Größe der Bauteile zu effektiver Einsparung gehörig ins Wanken.

Zum vorhandenen Potential eines verbesserten Wärmeschutzes flächiger Bauteile kommt auch die Vermeidung von Energieverlusten über Wärmebrücken oder konstruktiv mangelhafte Anschlüsse von Bauteilen hinzu. Hierbei kann es sich um Schlitze, Risse oder undichte Stellen handeln, die man direkt im Mauerwerk finden kann oder in Einbaudetails zu Außentüren, Fenstern oder Dachflächen. Auch hier hilft wiederum die Kontrolle der Bausubstanz mit einer Wärmebildkamera.

Wie eingangs aber schon erwähnt, sollte man genau überprüfen (lassen), welche Variante einer Wärmedämmmaßnahme sich am besten für ein vorliegendes Bauprojekt eignet. Für Mietwohnungen reichen beim Wunsch möglichst hoher Kosteneinsparungen in relativ kurzer Zeit kleine Maßnahmen oft schon aus. Alleine durch den Austausch von Fensterdichtungen, die Dämmung von Rohrleitungen oder das Verwenden von Zugluftbürsten kann man schon vergleichsweise viel Geld einsparen.

Für den Eigentümer eines Hauses können sich hingegen auch umfassendere Maßnahmen finanziell auf längere Sicht auszahlen. Wichtig ist, sich für die Art der Wärmedämmung zu entscheiden, welche das beste Verhältnis von Kosten zu Energieeinsparung im Rahmen der eigenen Bedürfnisse bietet. Wie auch bei Mietwohnungen kann es in diesem Fall für den Laien ratsam sein, sich zunächst an einen Energieberater zu wenden. Dieser kann sich die Immobilie genau ansehen und dann Tipps geben, wo und auf welche Weise man eine Wärmedämmung sinnvoll durchführen kann.

Wer Außenwände dämmen möchte, setzt heutzutage vor allem Wärmedämmverbundsysteme (WDVS) ein. Diese bestehen aus mehreren Komponenten, welche an der Fassade zu einem System zusammengesetzt werden. WDVS können beispielsweise mit Polystyrol-Hartschaum (Styropor, EPS) entsprechend DIN EN 13499 oder mit Mineralwolle nach DIN EN 13500 eingebaut werden. Ob man sie für einen Neu- oder Altbau nutzt, spielt keine dabei meist kaum eine Rolle. Nicht uninteressant sind für diese Art der Wärmedämmung von größeren Gebäuden sicherlich die Sicherheitsbedenken bezüglich eines effektiven Brandschutzes bei Ausführung mit brennbaren Materialien wie EPS, die in den vergangenen Monaten immer wieder in der Presse diskutiert wurden.

Wie die Außenwände lässt sich auch das Dach mit einer Wärmedämmung versehen. Hier kann vorzugsweise die sogenannte Zwischensparrendämmung zum Beispiel mit Mineralwollmatten zum Einsatz kommen. Auch bei Altbauten macht solch eine Nachrüstung langfristig Sinn. Möchte man das Dach (nachträglich) von der Außenseite dämmen, spricht man von einer Aufsparrendämmung. Hierbei verlegt man über der gesamten Außenfläche des Daches eine Art Mantel aus Dämmstoff. Das Ergebnis: Wärmebrücken über Zwischenwänden und Sparren werden vermindert, ohne dabei das Größe des Dachgeschosses einzuschränken, wie es bei einer Untersparrendämmung der Fall wäre.

Auch eine Modernisierung von Türen und Fenstern lohnt sich häufig. Wenn man eine solche energetische Sanierung durchführt, kann man mit einer Dreischeibenverglasung unter Umständen bis zu 80% Energie und Kosten einsparen. Dafür muss man aber auch den Rahmen der Fenster austauschen. Das bringt zwar zusätzliche Kosten mit sich, allerdings lohnt sich aber häufig dennoch. Außerdem wichtig: Ein Fensteraustausch ohne eine Dämmung der Fassade ist generell nicht zu empfehlen. Komplett neue Fenster schließen so dicht, dass sich der Taupunkt feuchter Raumluft in den Wandbereich verlagert. Ohne Wärmedämmung der Außenwände kann sich die Feuchtigkeit an den Außenwänden niederschlagen und im schlimmsten Fall zu Schimmel entwickeln.

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