Dachböden sind in innerstädtischen Gegenden leider sehr häufig ein völlig ungenutztes Fleckchen (Wohn-)Erde. Ja gut, manchmal werden Dachböden als Stau- oder Trockenraum genutzt, aber ungedämmt und mit sichtbaren Dachpfannen, mit Spinnenweben und einer 60 Watt Glühbirne in der Ecke kommen sie als Wohnraum nicht in Frage. Jedoch kann man diesem wenig attraktiven Teil des Hauses schnell und relativ kostengünstig einen Mehrwert verleihen, der sonst in Städten seines Gleichen sucht. Der Ausbau des Dachbodens sollte bei dem Wunsch eines jeden Bauherrn nach Erweiterung des Wohnraumes eigentlich an erster Stelle stehen.
Bauherren sollten vor dem Dachausbau aber immer folgende Punkte beachten und danach planen:
Baugenehmigung
Ändert sich durch den Ausbau des Daches nicht die äußere Gestalt des Gebäudes, brauchen Sie in der Regel keine Baugenehmigung. Entsteht durch den Ausbau hingegen eine komplett neue, in sich abgeschlossene Wohnung, ist dies genehmigungspflichtig. Und auch bei einer Veränderung der Gebäudestatik oder beim Einbau von Gauben wird geprüft.
Dachform
Die richtige Dachform ist einer der entscheidenden Punkte für einen wirtschaftlichen Ausbau des Dachbodens. Dachneigungen von mehr als 30 Grad, eine freie Giebelfläche und eine möglichst große Haustiefe sollten hier vorausgesetzt werden können. Der Dachraum sollte so ausgebaut werden können, dass mindestens 70 Prozent dessen Grundfläche mehr als 2,30 Meter hoch sind.
Statik
Wie bereits unter Baugenehmigung erwähnt, sind alle statischen Veränderungen an Dach oder Dachstuhl genehmigungspflichtig. Lassen Sie von einem Statiker prüfen, welches neues Gewicht auf den Dachboden hinzukommt, und inwieweit dieses vom bestehenden Boden getragen werden kann. Kann dieser die zusätzlichen Lasten nicht tragen und muss verstärkt werden, wird das teuer. Die Statik zusätzlicher Dachgauben wird hingegen meist schon bei der Erstellung eines Angebotes überprüft.
Versorgung
Leitungen, Rohre wie auch die Zentralheizung sind vor Ausbaubeginn von einem Installateur zu prüfen. Er soll berechnen, welche Erweiterungen für den geplanten Ausbau nötig sind. Es ist durchaus möglich, dass einige oder auch alle Leitungen neu verlegt werden müssen. Das gleiche gilt für Stromversorgung und – in unserer Zeit nicht zu vernachlässigen – Datenübertragung. Viele Dachböden werden zu Schlafzimmern oder Kleinbüros, in denen dann zumindest Fernsehempfang möglich und eine Internetverbindung eingerichtet sein soll.
Dämmung
Natürlich ist neu geschaffener Wohnraum auch entsprechend den Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) zu dämmen und luftdicht vom Außenklima zu trennen. In der Dachfläche gibt es hierfür die Möglichkeiten der Unter-, Zwischen– und Aufsparrendämmung. Und natürlich die Kombinationen derer. Wird die Dacheindeckung im Zuge des Ausbaus nicht erneuert, ist darauf zu achten, dass im Dachraum wertvolle Zentimeter Wohnraumhöhe durch den Einsatz von Untersparrendämmung verloren gehen, wenn die Sparrenhöhe für die minimal geforderte Zwischensparrendämmung nicht ausreichend ist. Wenn dies der Fall ist, sollte überprüft werden, ob eine Erneuerung der Dacheindeckung finanziell und technisch nicht eventuell doch sinnvoll ist.
Erreichbarkeit
Um den neu geschaffenen Wohnraum möglichst komfortabel zu erreichen, sollte darüber nachgedacht werden, ob eine bereits installierte Treppe zum Dachraum ausreichend ist, oder ein neuer Zugang in Form einer Wendeltreppe oder einer Platzspartreppe einbauen werden muss.
Wände
Die Art und Weise der Rauminnengestaltung obliegt dem Bauherrn alleine. Sollte dieser vorhaben, massive Wände, also aus Ziegel, Porenbeton oder anderen Materialien zu verwenden, ist darauf zu achten, dass deren Gewicht in der Statik berücksichtigt ist. Zwar ist die Schalldämmung dieser Zwischenwände recht gut, doch müssen diese entsprechend den tragenden Wänden der unteren Geschosse errichtet werden. Daher werden auch viele Trennwänden in Dachgeschossen in Trockenbauweise ausgeführt. Diese Wände sind in einem Rahmen aus Aluminium montiert, mit Gipskartonplatten beplankt und mit Faserdämmstoffen zum Schallschutz ausgestopft. Sie sind erheblich leichter zu transportieren und zu montieren als massive Ziegelwände.
Boden und Parkett
Der Bauherr entscheidet auch, welche Bodenart er auf dem Dachboden verlegen möchten. Dazu sind vor Baubeginn die Gegebenheiten und die Statik zu prüfen, damit maximale Eigenlasten nicht überschritten werden. In erster Linie sind für einen Fußbodenaufbau Estrichplatten aus Gips und Holzwerkstoffen zu empfehlen, da diese trocken verbaut werden können und leichter sind als Fließestrich. Eine absolut glatte Oberfläche ergibt sich durch Betonestrich, vorausgesetzt die Statik spielt mit. Ist dies wegen der Statik nicht umsetzbar, ist die Füllung von Balkendecken mit einer Schüttdämmung eine sinnvolle Alternative. Auch Schüttdämmungen auf der alten Bodenplatte sind möglich, verringern aber die ursprüngliche Höhe des Raumes.
Lichteinfall
Für viele Menschen spielt vor allem der Aspekt der lichtdurchfluteten Wohnung eine wichtige Rolle, wenn ein Dachausbau geplant wird. Das durch Fenster und Gauben hereinfallende Tageslicht lässt Dachräume heller, freundlicher und vor allem größer erscheinen. Laut Gesetz muss man übrigens 12,5% der Grundfläche an Fensterflächen einbauen. Meistens werden diese Maße aber sowieso überschritten, da eben dieser Lichteinlass der besondere Reiz einer Dachwohnung ist.
Der Unterschied zwischen Dachgauben und Dachflächenfenstern ist entscheidend: Gauben vergrößern die Fläche, auf der man sich aufrecht bewegen kann. Allerdings wird die Fassade des Hauses durch Gauben sichtbar verändert und ist zudem teuer in der Realisierung. Eine Planung durch einen Architekten ist empfehlenswert und bewahrt vor teuren Fehlbauten. Dachflächenfenster sind leicht einsetzbar. Hobby-Fensterbauer müssen aber darauf achten, dass der Anschluss an Dämmung, Luftdichtheitsfolie und Dampfbremse exakt angebracht werden muss, sonst drohen Lüftungsverluste und die Durchfeuchtung von Dämmung und Dachstuhl.
Tipp: Es empfehlen sich Überfirstverglasungen. Hier treffen Fenster auf beiden Dachseiten des Giebels aufeinander und sorgen so für einen wunderbaren Lichteinfall sowie einen romantischen Platz für Sternegucker.
Fazit
Auch wenn es nach viel Arbeit klingt: Mit etwas handwerklichem Geschick beim Dachausbau kann man eine Menge Geld sparen. Manche Handwerkerleistungen können in Eigenregie erbracht werden und sind mit etwas Einarbeitung leicht zu bewältigen. Wichtig ist nur eines: Überschätzen Sie sich nicht! Nur eine solide und realistische Zeitplanung ist Voraussetzung dafür, dass man am Ende viel Geld und Zeit spart.
Bauherren sollten vor dem Dachausbau aber immer folgende Punkte beachten und danach planen:
Baugenehmigung
Ändert sich durch den Ausbau des Daches nicht die äußere Gestalt des Gebäudes, brauchen Sie in der Regel keine Baugenehmigung. Entsteht durch den Ausbau hingegen eine komplett neue, in sich abgeschlossene Wohnung, ist dies genehmigungspflichtig. Und auch bei einer Veränderung der Gebäudestatik oder beim Einbau von Gauben wird geprüft.
Dachform
Die richtige Dachform ist einer der entscheidenden Punkte für einen wirtschaftlichen Ausbau des Dachbodens. Dachneigungen von mehr als 30 Grad, eine freie Giebelfläche und eine möglichst große Haustiefe sollten hier vorausgesetzt werden können. Der Dachraum sollte so ausgebaut werden können, dass mindestens 70 Prozent dessen Grundfläche mehr als 2,30 Meter hoch sind.
Statik
Wie bereits unter Baugenehmigung erwähnt, sind alle statischen Veränderungen an Dach oder Dachstuhl genehmigungspflichtig. Lassen Sie von einem Statiker prüfen, welches neues Gewicht auf den Dachboden hinzukommt, und inwieweit dieses vom bestehenden Boden getragen werden kann. Kann dieser die zusätzlichen Lasten nicht tragen und muss verstärkt werden, wird das teuer. Die Statik zusätzlicher Dachgauben wird hingegen meist schon bei der Erstellung eines Angebotes überprüft.
Versorgung
Leitungen, Rohre wie auch die Zentralheizung sind vor Ausbaubeginn von einem Installateur zu prüfen. Er soll berechnen, welche Erweiterungen für den geplanten Ausbau nötig sind. Es ist durchaus möglich, dass einige oder auch alle Leitungen neu verlegt werden müssen. Das gleiche gilt für Stromversorgung und – in unserer Zeit nicht zu vernachlässigen – Datenübertragung. Viele Dachböden werden zu Schlafzimmern oder Kleinbüros, in denen dann zumindest Fernsehempfang möglich und eine Internetverbindung eingerichtet sein soll.
Dämmung
Natürlich ist neu geschaffener Wohnraum auch entsprechend den Vorgaben der Energieeinsparverordnung (EnEV) zu dämmen und luftdicht vom Außenklima zu trennen. In der Dachfläche gibt es hierfür die Möglichkeiten der Unter-, Zwischen– und Aufsparrendämmung. Und natürlich die Kombinationen derer. Wird die Dacheindeckung im Zuge des Ausbaus nicht erneuert, ist darauf zu achten, dass im Dachraum wertvolle Zentimeter Wohnraumhöhe durch den Einsatz von Untersparrendämmung verloren gehen, wenn die Sparrenhöhe für die minimal geforderte Zwischensparrendämmung nicht ausreichend ist. Wenn dies der Fall ist, sollte überprüft werden, ob eine Erneuerung der Dacheindeckung finanziell und technisch nicht eventuell doch sinnvoll ist.
Erreichbarkeit
Um den neu geschaffenen Wohnraum möglichst komfortabel zu erreichen, sollte darüber nachgedacht werden, ob eine bereits installierte Treppe zum Dachraum ausreichend ist, oder ein neuer Zugang in Form einer Wendeltreppe oder einer Platzspartreppe einbauen werden muss.
Wände
Die Art und Weise der Rauminnengestaltung obliegt dem Bauherrn alleine. Sollte dieser vorhaben, massive Wände, also aus Ziegel, Porenbeton oder anderen Materialien zu verwenden, ist darauf zu achten, dass deren Gewicht in der Statik berücksichtigt ist. Zwar ist die Schalldämmung dieser Zwischenwände recht gut, doch müssen diese entsprechend den tragenden Wänden der unteren Geschosse errichtet werden. Daher werden auch viele Trennwänden in Dachgeschossen in Trockenbauweise ausgeführt. Diese Wände sind in einem Rahmen aus Aluminium montiert, mit Gipskartonplatten beplankt und mit Faserdämmstoffen zum Schallschutz ausgestopft. Sie sind erheblich leichter zu transportieren und zu montieren als massive Ziegelwände.
Boden und Parkett
Der Bauherr entscheidet auch, welche Bodenart er auf dem Dachboden verlegen möchten. Dazu sind vor Baubeginn die Gegebenheiten und die Statik zu prüfen, damit maximale Eigenlasten nicht überschritten werden. In erster Linie sind für einen Fußbodenaufbau Estrichplatten aus Gips und Holzwerkstoffen zu empfehlen, da diese trocken verbaut werden können und leichter sind als Fließestrich. Eine absolut glatte Oberfläche ergibt sich durch Betonestrich, vorausgesetzt die Statik spielt mit. Ist dies wegen der Statik nicht umsetzbar, ist die Füllung von Balkendecken mit einer Schüttdämmung eine sinnvolle Alternative. Auch Schüttdämmungen auf der alten Bodenplatte sind möglich, verringern aber die ursprüngliche Höhe des Raumes.
Lichteinfall
Für viele Menschen spielt vor allem der Aspekt der lichtdurchfluteten Wohnung eine wichtige Rolle, wenn ein Dachausbau geplant wird. Das durch Fenster und Gauben hereinfallende Tageslicht lässt Dachräume heller, freundlicher und vor allem größer erscheinen. Laut Gesetz muss man übrigens 12,5% der Grundfläche an Fensterflächen einbauen. Meistens werden diese Maße aber sowieso überschritten, da eben dieser Lichteinlass der besondere Reiz einer Dachwohnung ist.
Der Unterschied zwischen Dachgauben und Dachflächenfenstern ist entscheidend: Gauben vergrößern die Fläche, auf der man sich aufrecht bewegen kann. Allerdings wird die Fassade des Hauses durch Gauben sichtbar verändert und ist zudem teuer in der Realisierung. Eine Planung durch einen Architekten ist empfehlenswert und bewahrt vor teuren Fehlbauten. Dachflächenfenster sind leicht einsetzbar. Hobby-Fensterbauer müssen aber darauf achten, dass der Anschluss an Dämmung, Luftdichtheitsfolie und Dampfbremse exakt angebracht werden muss, sonst drohen Lüftungsverluste und die Durchfeuchtung von Dämmung und Dachstuhl.
Tipp: Es empfehlen sich Überfirstverglasungen. Hier treffen Fenster auf beiden Dachseiten des Giebels aufeinander und sorgen so für einen wunderbaren Lichteinfall sowie einen romantischen Platz für Sternegucker.
Fazit
Auch wenn es nach viel Arbeit klingt: Mit etwas handwerklichem Geschick beim Dachausbau kann man eine Menge Geld sparen. Manche Handwerkerleistungen können in Eigenregie erbracht werden und sind mit etwas Einarbeitung leicht zu bewältigen. Wichtig ist nur eines: Überschätzen Sie sich nicht! Nur eine solide und realistische Zeitplanung ist Voraussetzung dafür, dass man am Ende viel Geld und Zeit spart.
Schreib als Erster einen Kommentar