Irgendwie scheinen in den letzten Jahren alle und alles schlauer zu werden. Unsere Auto fahren schon fast von alleine, Roboter gewinnen im Schach gegen Großmeister, man macht den Big Bang im Modellmaßstab nach und hin und wieder hört man sogar Neuigkeiten über intelligente (Bau-)Stoffe. Die letzte Meldung, die ich darüber lesen konnte bezog sich auf Textilien. Thermoadaptiv sollen sie sein und auf diese Weise „mitdenken“.
Kategorie: <span>Baustoffe</span>
Die bisherige Bauproduktenrichtlinie (Richtlinie 89/106/EWG) wurde von der Bauproduktenverordnung (BauPVo, Verordnung EU 305/2011) abgelöst… wir haben bereits darüber berichtet. Die neue Verordnung wurde hierzu im April im EU-Amtsblatt veröffentlicht. Hersteller von Bauprodukten haben nun bis zum 1. Juli 2013 Zeit, sich den neuen Aufgaben bezüglich einer CE-Kennzeichnung ihrer Produkte zu stellen. Und davon hat die Europäische Kommission sich einige einfallen lassen. Die gute Nachricht ist allerdings, dass alle Bauprodukte, die bis zum 30. Juni 2013 nach der bis dahin immer noch in vollem Umfang gültigen Bauproduktenrichtlinie zertifiziert wurden, ebenfalls frei in der EU vermarktet werden dürfen.
Farben und Anstriche, denen von den Produzenten die außerordentlichsten wärmedämmtechnischen Eigenschaften zugesprochen werden, verschwinden in der Regel genauso schnell wieder vom Markt, wie die besagten Produzenten neue Namen für die Produkte erfinden können. ThermoShield, ThermaCels, Insuladd oder SuperTherm kommen häufig aus den USA oder Australien, wo sie in jahrelanger Anwendung von NASA & Co. den härtesten Praxistests unterzogen wurden. Und viele der Produkte können nach Herstellerangaben die Wärmeverluste von Gebäuden durch reflektive Phänomene oder simple Bauteilaustrocknung im hohen zweistelligen Prozentbereich reduzieren. Jetzt aber kommt ein neues Produkt, das realistischere Versprechungen macht – mit Aerogelen drin.
Bei diesem Beitrag habe ich wirklich überlegen müssen, ob ich nicht besser ein Bild des Hauses in der Rubrik Kurioses bringen sollte. Auf der anderen Seite haben wir auch schon über Häuser aus Papier und auf dem Kopf stehende Häuser berichtet. Und bei näherem Hinsehen ist das Haus aus Kork auch gar nicht so kurios, wie es eigentlich klingt. Aber trotzdem ist es ein ungewöhnlicher Gedankengang, der zum Ergebnis geführt hat und der mehr oder weniger nach seinem eigenen Beitrag verlangt.
Wenn die wärmedämmtechnischen Anforderungen an Gebäude steigen gibt es nur zwei Möglichkeiten: die Wärmedämmung wird dicker oder die Wärmedämmung wird besser. Ersteres liegt nicht unbedingt im Sinne von Bauherren oder Architekten. Häufig hört man die Worte: Wir wollen doch keine neuen Burgmauern errichten. Also bleibt nur der zweite Weg, bei dem die Wärmeleitfähigkeit eines Dämmstoffes reduziert wird. Wie bei der Vakuumdämmung, die seit ein paar Jahren im Bauwesen immer populärer wird. Ein Hemmschuh für die Anwendung war bisher jedoch die fehlende Langzeiterfahrung in der Praxis. Doch hierzu gibt es jetzt neue Untersuchungsergebnisse vom Bayerischen Zentrum für Angewandte Energieforschung (ZAE).
Erst war es weiß, jetzt ist es grau.
Erst war es aus Erdöl, jetzt ist es biologisch abbaubar.
Erst brannte es wie Zunder, jetzt ist es schwer entflammbar.
Die Rede ist natürlich vom Wärmedämmstoff Polystyrol, auch besser unter den Markennamen der Firma BASF Styropor und Styrodur bekannt. Aber der Reihe nach. Immerhin hat sich dieser Dämmstofftyp in der letzten Zeit technisch verändert und verbessert und geht nun neue Wege.
Unter Osmose versteht man die Bewegung von Molekülen durch eine durchlässige Schicht, vorzugsweise ausschließlich durchlässig für ausgewählte Moleküle. Moleküle bewegen sich dann also unter osmotischem Druck durch ansonsten undurchlässige Schichten hindurch. Darunter fallen dann sicherlich auch Wassermoleküle, die in der Gebäudesanierung so berüchtigten H2O’s. Wenn man also Mauerziegeln erklären könnte, dass diese nur Wassermoleküle durchlassen sollten, wie wäre es dann also mit einer Austrocknung von feuchten Wänden ohne große Sanierungsmaßnahmen? Nur durch Osmose.
Über die Eigenschaften und die Anwendungsmöglichkeiten von Aerogel haben wir ja bereits in einem früheren Beitrag berichtet. Jetzt gibt es aus den USA – genauer gesagt von der Case Western Reserve University in Cleveland – einen Nachfolger für diesen exzellenten Dämmstoff: AeroClay. AeroClay wurde entdeckt, als man versuchte, Lehm als Grundlage für die Herstellung von Aerogel zu nutzen. Aber was kann dieses neue Material? Ist es wirklich ein würdiger Nachfolger für Aerogel oder nur ein weiteres Produkt mit Potential für mehr?
Schön sehen sie ja aus, diese spiegelblanken, folienüberzogenen, dünnen Vliese und Luftpolsterfolien, die in letzter Zeit immer mal wieder als preiswerter Super-Dämmstoff von sich Reden machen. Zuletzt auch in Fachzeitschriften wie der Bauphysik. Immerhin wird von Seiten diverser Hersteller damit geworben, dass diese reflektierenden Wärmedämmstoffe Gebäude genauso gut gegen Energieverluste schützen wie 200 mm herkömmliche Mineralwolle. Unabhängige Laboruntersuchungen widersprechen jedoch diesen Aussagen. Was ist also wirklich dran an den Produkten? Das Fraunhofer Institut für Bauphysik (IBP) ist des Pudels Kern in den letzten Jahren einmal genauer auf den Grund gegangen.
Wo wir doch gerade bei Wärmebrücken waren… diese machen nicht nur Handwerkern das Leben schwer, sondern auch Architekten und Fachplanern. Beschäftigt man sich heute bei der Planung eines Projektes mit dessen Energieeffizienz, kommt man selbst bei gemäßigten Anforderungen kaum mehr um die detaillierte Berechnung von Wärmebrücken für Bauteilanschlüsse herum. Doch der Aufwand einer entsprechenden Optimierung kann unter Umständen finanziell sogar interessanter sein als der einfache Weg mit mehr Dicke in der Dämmschicht. Zur Unterstützung der Planer haben einige Berufsgenossen daher mitgedacht und Datenbanken für bereits berechnete Wärmebrücken erstellt.